Im Herbst jeden Jahres treffen sich die Wildwasser-Kanuten traditionell beim deutschen Wildwasser Contest an der Hildesheimer Bischofsmühle. Mit einer 12-köpfigen Mannschaft trat auch der Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda e.V. dort an. Gut vorbereitet, durch das 2 Wochen vorher zusammen mit der Gütersloher Faltbootgilde dort durchgeführte Training, gingen die Paddler von der Ems in die Rennen gegen die versammelte nordwestdeutsche Kanutenelite. Beim Wildwasser Contest galt es, den Start von einer ca. 4 Meter hohen Startrampe, die 4 künstlichen Gefällstufen mit einer Gesamthöhe von ca. 3 Meter im Slalom, im Sprint und im Kampf „Mann gegen Mann“ im Boatercross zu absolvieren.
Gute Vorbereitung ist alles. Dazu gehört auch ein gemeinsames Frühstück vor einem ereignisreichen Tag.
Am Samstag Morgen ging es mit den Slalomvorläufen los. 7 Tore mussten auf der Strecke befahren werden: 4 mit und 3 gegen die Strömung.
Beim Boatercross starten 4 Kanuten gleichzeitig von einer Rampe und sprinten durch die Wildwasserstrecke. Auf dem Weg ins Ziel müssen sie 2 Bojen umrunden. Dabei dürfen sie die Konkurrenten mit dem Boot von der Ideallinie verdrängen, jedoch ist Körperkontakt, Schlagen mit dem Paddel und Übergreifen über das gegnerische Boot untersagt und führt zur sofortigen Disqualifikation. Dabei ist neben ausgefeilter Wildwassertechnik natürlich auch eine gute Taktik, aber auch Fairness gefragt.
Der stärksten Konkurrenz musste sich David im Feld der Herren stellen. Bereits im Vorlauf musste er gegen seinem Dauerrivalen und Lokalmatador Malte aus Hildesheim antreten. Die beiden fuhren souverän auf die Plätze 1 und 2 und konnten sich auch in den nächsten Runden qualifizieren, so daß sie im Finale erneut aufeinander trafen. In einem hart umkämpften Finale setzte sich der 26-jährige Wiedenbrücker durch geschicktes Ausfahren aus dem Kehrwasser vor den Hildesheimer. Spannend wurde es dann aber auch deshalb, weil alle 4 Finalteilnehmer die 2. Boje in engster Linie umrundeten. So eng, das zunächst nicht klar war, ob alle Teilnehmer die Boje auch regelkonform umfahren hatten. Zur Erleichterung für David bestätigte der Hauptschiedsrichter schließlich nach Befragung aller Finalteilnehmer einvernehmlich die Regelkonformität. Somit ging der Sieg in der Königsklasse ebenfalls nach Wiedenbrück.
Bei den Juniorinnen schaffte Nele das “Triple” und konnte die Konkurrenzen im Slalom, im Sprint und im abschließenden Boatercross jeweils souverän für sich entscheiden.
Carla belegte in der gleichen Klasse im Sprint und im Boatercross jeweils den 3. Platz.
Daniel siegte im Slalom der Junioren und wurde 3. im Sprint.
Ebenfalls im Boatercross und im Sprint erfolgreich war Stefan bei den (alten) Herren Ü40.
Im Kidsrace konnte sich der 10-jährige Mads gegen deutlich ältere Starter auf Platz 2 vorfahren.
Auch im Topoduo zeigten die Wiedenbrücker Stärke. Im Vorlauf bewältigten David und Daniel die ca. 250 Meter lange Wildwasserstrecke in nur 38 sek in Tagesbestzeit.
Leider konnten sie dies im Finale nicht mehr toppen und landeten in der Herrenklasse auf dem 2. Platz.
Traditionell gehöhrt zu jedem Wildwasser Contest auch ein Fun Race. In diesem Jahr mussten dabei im Topoduo ein Vordermann ohne Paddel und ein Hintermann mit verbundenen Augen die Strecke befahren. Dazu musste sich der Hintermann ähnlich wie beim Rallyefahren auf die Kommandos seines Copiloten und sein Fahrgefühl verlassen.
Diese Disziplin wurde vom KCWD dominiert: “Die Könige unter den Blinden und Nichtpaddlern” kommen aus Wiedenbrück. Am schnellsten absolvierte das Duo Nele + Daniel diese durchaus spassige Aufgabe, gefolgt von Mads + David, Patrick + Nico, Johanna + Stefan und Carla + Christoph.
Schon am Samstag Abend waren alle Kanuten bei der mit Top-Preisen gespickten Tombola reich mit allerlei Paddelausrüstung wie Cagdecks, Helmen, Wurfsäcken, Pullovern und Neoprenhosen beschert worden. Hier noch mal ein Dankeschön an die großzügigen Sponsoren. Am Sonntag folgte dann die Siegerehrung mit vielen Emspaddlern auf dem Treppchen.
Am 03.09.2017 machten sich je eine 17-köpfige Gruppe von der Gütersloher Faltbootgilde und vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda auf den Weg zur Bischofsmühle nach Hildesheim. Gemeinsam trainierten junge und alte Sportler aus beiden Vereinen auf der dortigen Wildwasserstrecke.
Zunächst einmal mußte die “kinderfressende Monsterwalze” am Eingang des Wildwasserkanals gesichert werden. Dann starteten ein Fahrer nach dem anderem ins Vergnügen.
Niklas ….
Die jungen Sportler können sich auf die Sicherungsposten verlassen, auch wenn die alle Hände voll zu tun haben.
Doch mit jeder Fahrt lernen die Kanuten besser wie sie die Walze überlisten können: “Boot leicht auf die Kante stellen, unten gleich einen kräftigen Schlag duchs brodelnde Wasser ziehen”, lautet die Taktik.
An der zweiten Stufe bildet sich eine kleine Wellen zum “Surfen und Spinnen”:
Die 3. Stufe ist verwinkelt und eng:
Mit Schwung geht es die Rutschbahn an der 4. Stufe hinunter:
Überall sind begeisterte und zufriedene Gesichter zu sehen.
Schließlich war es Zeit für die Mittagspause und Jürgen heizte den Grill an.
Um die gesättigten Kunden wieder in Schwung zu bringen, hatte Luisa sich eine Rallye überlegt. Dabei mußten die Teams von der GFG und vom KCWD jeweils Aufgaben lösen und möglichst rasch nacheinander durchführen, bis alle Aufgaben erledigt waren.
Und um das Thema “Wildwassergewöhnung” noch mal ganz intensiv zu bearbeiten, ist dann Wildwasser schwimmen angesagt.
Aufgabe für die Trainer und Übungsleiter: “Wie bringen wir denen bloß nur wieder bei, dass es beim Wildwasserfahren eigentlich Ziel ist, nicht schwimmen zu gehen ???”
Fazit dieser Gemeinschaftsfahrt von GFG und KCWD: “Muss unbedingt wiederholt werden, nach den Sommerferien 2018 gibt es eine Neuauflage”.
Ca. 30km flußabwärts von der Emsquelle in der ostwestfälischen Senne fließt die Ems idyllisch durch das Flachland. Dort in Wiedenbrück trainieren die Sportler des Kanu-Clubs Wiedenbrück-Rheda e.V. und in ihrem Bootshaus träumen sie vom nächsten Wildwasserausflug in die Alpen oder zum Kanu-Freestyle auf einer der weit entfernten Wellen oder Walzen im südlicheren Teil der Republik. Aufgestaut durch ein Wehr im Stadtgebiet kann man die Fließrichtung der Ems meist nur erahnen, von Wellen und Wildwasser weit und breit keine Spur.
Diese für den Wildwasser- und Kanusport eher bescheidenen Bedingungen erfordern Kreativität und Engagement, um dort einen interessanten Kanusport-Tag für Jung und Alt aufziehen zu können.
Aus der alt bekannten KCWD-Juxrallye mit Vereinsfest wurde anläßlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums die Kajak Parcours Challenge. Erstmals 2016 vom KCWD-Team ausgerichtet, stieß sie auf so viel Begeisterung bei den Teilnehmern und Organisatoren, dass ein Jahr später am 09.09.2017 die 2. Auflage gestartet wurde.
Mangels wildem Wasser bauten die Wiedenbrücker Kanuten eine 3 Meter hohe Startrampe mit Rollenrutsche an den Fluss.
Spätestens nach dem Eintauchen ins Wasser wussten nun nicht nur die Kanu-Kids, dass die Challenge begonnen hatte.
Das Wasser spritzte, die Boote tauchten und der ein oder andere Kreischer war zu vernehmen. Natürlich durfte auf Wunsch auch neben der Rutsche losgepaddelt werden.
Nach einem Sprint um eine Wendeboje wartete ein lose im Wasser befestigtes, ziemlich wackliges Surfbrett auf die Kanuten: „Einmal aussteigen, Boot herüberziehen und dann wieder einsteigen“, lautete die Aufgabe dort.
Das ist gar nicht so einfach und ein riesen Spaß für Aktive und Zuschauer, denn nicht wenige Starter hatten die Beweglichkeit des Surfbretts unter- und die eigene Beweglichkeit überschätzt. Sie landeten in den Fluten der Ems. Einigen Sportlern mußte gar vom Ufer ein 2. oder 3. Boot gereicht werden, nachdem das erste vollgelaufen war. Hier zeigte sich wieder einmal, daß Kanu-Sport auch im Einerkajak eine Teamsportart ist.
Am Surfbrett konnten die jüngsten Kanu-Kids ihre Beweglichkeit ausspielen und den großen zeigen, wie es geht.
Tatkräftig unterstützt durch Trainerin Luisa Heinen, hüpften die Kids über das Board und flugs auf der anderen Seite wieder ins Kajak.
Da konnte manch älterer Teilnehmer nur staunen und seine teils hochgesteckten Erwartungen im braunen Emswasser versenken.
Weiter ging es durch einen aufgehängten Trecker-Reifen, bevor das Paddel über eine Stange geworfen werden mußte.
Nach einem weiteren Sprint um ein Wendetor lauerte das Kanutenfangnetz auf die Paddler. Es konnte mit der Taktik „Mit Schwung rein, Boot gerade halten, Paddel lang!“ am besten überwunden werden.
Dennoch fädelte der ein oder andere Kanute mit der Bootsspitze ein, verhedderte sich und musste sich dann mühevoll wieder befreien.
Nach dem Zielsprint wurde die laufende Fahrzeit mit dem Buzzer gestoppt.
67 Teilnehmer aus 7 Vereinen und einer Kanuschulsport-AG, davon 45 Kinder und Jugendliche wagten sich im Einerkajak auf die Strecke.
Darunter starteten auch einige erst 7-jährige Jungs und Mädels, die erst in diesem Jahr mit dem Kanusport begonnen hatten.
Andererseits traten auch erfolgreiche Kanu-Freestyler wie die deutsche Schülermeisterin Nele Barwich sowie Luisa Heinen und Patrick Gödecke, die Deutschland bei der Freestyle-WM im November in Argentinien vertreten, an.
Selbst aus dem über 500km entfernten Ulm war Louis Rees von den Ulmer Paddlern angereist.
Natürlich ließen es sich auch die Trainer und Betreuer nicht nehmen, sich den Herausforderungen des Parcours zu stellen.
Die Tagesbestzeit fuhr Stefan Barwich vor David Nauermann. Außerdem überwanden 25 Zweierteams in Topoduos in verschiedener Zusammensetzung die Hindernisse auf der Ems.
Schließlich wurden per Los aus allen Teilnehmern 6 Teams mit je 8 Teilnehmern zusammengestellt, die im 10er-Canadier gegeneinander antraten. Mit fliegendem Start ging es in Richtung Wiedenbrücker Innenstadt bis zur nächsten Straßenbrücke.
Dort mußte das Boot gewendet werden, um dann unter frenetischem Anfeuerungsrufen der Zuschauer wieder zurück zum Ziel am KCWD-Steg zu paddeln.
Während des Canadier-Rennens baute das KCWD-Team unterstützt von Eltern und Teilnehmern den Parcours und die Verpflegungstände ab, so dass etwas früher als geplant die Siegerehrung vor dem Wiedenbrücker Bootshaus durchgeführt werden konnte.
Neben einer Tombola mit gesponsorten Preisen wurden den erfolgreichen Sportler eigens hergestellte „Kajak-Parcour-Challenge Duschgele“ überreicht, das siegreiche Canadierteam erhielt handgearbeitete Schlüsselanhänger in Form eines Stechpaddels.
Zum Abschluß wurden die Sieger in knallrote Supermann-Umhänge mit dem Aufdruck „Winner Kajak Challenge“ gehüllt – Ehrensache, dass diese Umhänge während der bis in den frühen Morgen reichenden After-Race-Party nicht abgelegt wurden.
Teilnehmende Vereine:
GFG Gütersloher Faltbootgilde
KKM Kanu-Klub Minden
KVM Kanu-Verein Münster
KAG Kanu-AG Ratsgymnasium Wiedenbrück
TUS TUS 1859 Hamm
KCP Kanu-Club Paderborn
UP Ulmer Paddler
KCW Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda
Ergebnisse:
Mädchen unter 10 Jahre:
Jana Beckord KCW
Zoe Jeanette Ernst KKM
Jungen unter 10 Jahre:
Mads Barwich KCW
Jannes Gehlhaar KCW
Noah Haase KCW
Nils Feldmann KCW
Ben Haase KCW
Jannis Feldmann KCW
Mädchen 11 – 14 Jahre:
Nele Barwich KCW
Carla Bultschnieder KCW
Maja Böckenholt KVM
Jungen 11-14 Jahre:
Benedikt Hölker TUS
Ben Sorci GFG
Louis Rees UP
Mädchen 15-18 Jahre:
Mathilde Pöppelmann GFG
Anna Bultschnieder KCW
Johanna Hölker TUS
Jungen 15-18 Jahre:
Tim Heyer KVM
Patrick Gödecke KCW
Finn Foyer GFG
Damen 19-40 Jahre:
Luisa Heinen KCW
Caroline Junker KCW
Lydia Garnschroeder GFG
Herren 19-40 Jahre:
David Nauermann KCW
Christoph Schmeing KCW
Nils Zengler KCW
Herren über 40 Jahre:
Stefan Barwich KCW
Matthias Beckord KCW
Ulf Böckenholt KVM
Topoduo Jungen bis 14 Jahre:
Brand / Kreft KCP
Topoduo Mixed ab 15 Jahre:
Heinen / Nauermann KCW
Topoduo Damen ab 15 Jahre:
Garnschröder / Foyer GFG
Fotos:
Nico Gottszky, Matthias Beckord, Martin Gehlhaar, Stefan Barwich