Lange Zeit konnten die Kanufreestyler keine gemeinsamen Wettkämpfe austragen und nach 2 Online-Veranstaltungen freuten sich die deutschen Kanuten/innen auf das Wiedersehen in Plattling. Auf der Isarwelle wurde dann gleich mit der deutschen Meisterschaft und der Qualifikation für die Europameisterschaft in Paris im Oktober der nationale Saisonhöhepunkt ausgetragen. Am Start waren auch die Wiedenbrücker Paddler Nele und Mads Barwich.
Um sich vorzubereiten und fehlende Wettkampfpraxis auszugleichen, waren die beiden mit ihrer Mutter schon eine Woche vorher in Plattling angereist. Doch nicht Corona sondern, das Hochwasser der Isar bedrohte nun die Veranstaltung.
Doch zunächst mußte ein hochwassersicheres Quartier hinter dem Isardeich bezogen und dann bei ungewohnt hohem Wasserstand trainiert werden.
Schnell gingen die Trainingstage vorbei und der Wettkampf nahte. Am Samstag hieß es “Ladies first” und die Mädchen gingen an den Start.
Bei den Mädchen gab es sowohl in der Jugend (U16) als auch bei den Juniorinnen (U18) starke Konkurrenz. Die drei zur Verfügung stehenden Plätze für die EM und die deutsche Meisterschaft waren heiß umkämpft. Im Vorlauf konnte sich Nele knapp für das Finale der besten fünf Mädchen qualifizieren. Im Finale wurde es dann ganz eng. Der beste von drei Läufen zählte. Hinter der souveränen Siegerin Merle Hause hatten gleich drei weitere Mädchen gute Chancen ausgerechnet, die beiden noch freien Plätze im EM-Team zu sichern. Die Pforzheimerin Ida Wellensiek (U16) sichert sich schließlich den 2. Platz im EM-Team und die deutsche Jugendmeisterschaft. Zwischen Naya Daruwala aus Köln und Nele Barwich aus Wiedenbrück war es dann ganz knapp. Mit 3,33 Punkte Vorsprung setzte sich Nele gegen Naya durch und brachte die deutsche Vize-Meisterschaft der Juniorinnen und das EM-Ticket mit nach Hause an die Ems.
Am Sonntag standen dann die Wettkämpfe der Jungen und Herren auf dem Programm. Erster Starter war der 13-jährige Mads vom KCWD.
Der 13-jährige schaffte es, sich im Vorlauf unter den Top Ten der bis zu 18-jährigen deutschen Freestyle-Youngsters zu platzieren und zog damit ins Halbfinale ein.
Im Halbfinale erpaddelte Mads 103,33 Punkte und konnte sich bei den männlichen Schülern (U14) hinter Maximilian Nickmann vom KV Esslingen die deutsche Vize-Meisterschaft sichern.
So erpaddelten Nele und Mads jeweils, die deutsche Vize-Meisterschaft in ihrer Altersklasse und Nele zusätzlich die Teilnahme an der Europameisterschaft, die vom 7.-10.Oktober 2021 auf dem Wildwasserkanal in Vaires-sur-Marne bei Paris in Frankreich ausgetragen wird.
Nachfoldend ein Link zum offizielen Bericht von Holger Lenz zur deutschen Meisterschaft und EM-Qualifikation sowie die Ergebnisse zum Download:
Für beide Sportler ging es direkt im Anschluß an die Meisterschaften zur KCWD-Wildwasser Tour nach Lienz. Für Nele schließt sich eine weitere Wildwassertour im oberen Inntal und ein Trainingslager in Bratislava an, bevor es dann zur EM nach Paris geht.
Fotos: Rüdiger Hauser, Jo Wellensiek, Tanja Pilgrim-Barwich
Das Neheim Rodeo 2021 mußte coronabedingt online ausgetragen werden. Jeder Sportler mußte in der Neheimer Walze ein 45 Sekunden langes Video seines Freestylekönnens aufnehmen. Dieses wurde dann nach diversen Kriterien (ICF-Punkte, Style, NRW-Regularien) bewertet. Vorallem ging es darum viel Spass beim Paddeln zu haben und Kanufreestyle in NRW trotz Corona zum Leben zu erwecken.
Vom KCWD mit dabei:
Felicitas, Maximilian, Emanuel, Justin, Mads, Nele und Stefan
Die diesjährige Wildwassertour über das lange Fronleichnams-Wochenende führte uns nach Lienz in Osttirol auf den Campingplatz Falken.
Natürlich hatten alle vorschriftsgemäß eine Ein- und Ausreiseerklärung abgegeben und die notwendigen Schnelltests absolviert. Auch Impfpass und FFP 2 Maske durfte nicht fehlen. Auf das sonst übliche Gemeinschaftszelt mußten wir leider noch verzichten.
Am ersten Paddeltag zog es eine Gruppe auf die Wasserfallstrecke an den Defereggenbach und die andere nach Kärnten auf Möll und Lieser.
Das zweite Team wollte sich zunächst auf der Möll “easy going” einpaddeln.
Doch auch nach mehr als 20km Möll ist der Hunger auf “echtes Wildwasser” noch nicht gestillt und wir machen uns auf dem Weg zur Lieser. Gestartet wird am Bushäuschen an der Nickelbauerbrücke.
Am nächsten Tag befuhr eine Gruppe die Gail von Obertilliach bis zur Brücke Birnbaum nach Nostra. Bei ordentlich Wasser mußten sie das ein oder andere Baumhindernis bezwingen, konnten sich aber über eine mehr als 18km lange Tour durch die enge Gailschlucht freuen, die von den Paddlern volle Konzentration und gute Wildwassertechnik abverlangte.
Die zweite Truppe startet hinter dem Katarakt bei Huben in die Isel in Richtung Lienz. Besonders das Stück bis St. Johann im Wald wartete mit wuchtigen Wellen und Walzen auf, so daß es auch die ein oder andere Kenterung gab.
Zügig ging es auf der Isel voran, durch die Schwälle und Stufen bei Ainet, an der Burg von Lienz vorbei und durch das Stadtgebiet. “Dort galt es vor der Draumündung die wuchtige Gefällstufe (jetzt der sog. “Action-Rapid”) zu meistern. Das klappte bei den meisten gut, ansonsten bewies die Gruppe, daß sie auch im Bergen versiert ist.
Zum Abschluß des Tages nahmen Christina, Mads und Stefan noch die Drau ab Galitzenklamm bis zum Kosakenfriedhof in Angriff.
Die Begeisterung für die Lieser und der gegenüber dem 1. Tag noch weiter gestiegene Wasserstand sorgte dafür, daß wir uns erneut auf den Weg dorthin begaben. Dieses mal aber ca. 10km oberhalb unter der Tauernautobahnbrücke bei Gemünd einsetzen.
Das Gewitter füllte die Drau dann noch einmal kräftig auf. Braune Wassermassen wälzten sich von Südtirol in Richtung Lienz und wir freuten uns auf eine Abschlußtour im wuchtigen Wasser, bevor die Heimreise anstand.
Getreu dem Motto “Go Big & Go Home” traten die meisten von uns die Heimreise am Sonntag oder Montag an, während einzelne ihren Alpenaufenthalt noch verlängerten.