Die Isar-Welle in Plattling steht zur Zeit im Fokus der internationalen Freestyle Community. Nach der internationalen deutschen Meisterschaft und der EM-Qualifikation im April pilgerten die Freestyler Ende Mai zur 2024 ICF Canoe Freestyle World Cup Series erneut nach Niederbayern. Gleich 2 World Cups wurden als Generalprobe für die im nächsten Jahr dort stattfindenden Weltmeisterschaften dort ausgefahren. Im internationalen Feld dabei waren gleich 3 Sportler vom KCWD:
Unterstützt bei ihren Aktivitäten in Plattling wurden die Emsstädter von Sportkamerad/innen aus Bremen, Osnabrück und Köln.
Mehr als 140 Sportler aus 18 Nationen hatten sich in Plattling eingefunden, um gemeinsam eine Woche an der Isar zu verbringen und neben hochkarätigen Wettkämpfen, vorallem viel Spaß miteinander zu haben.
Nach nur kurzer Trainingsphase galt es mit dem vergleichsweise hohen Wasserstand der Isar zu Recht zu kommen.
Noch wußten die Kanuten nicht, dass durch den ausdauernden Regen im Alpenvorland der Wasserstand stetig steigen, zur Evakuierung der Zeltwiese direkt an der Isar am Ruhetag zwischen dem 1. und 2. World Cup und schließlich zu einem auf einen Tag komprimierten 2. World Cup führen sollte, bevor es am Sonntag dann zur vollständigen Überflutung der Isaraue kam. All dies konnte von den Organisatoren aber reibungslos und für Sportler und Betreuer weitgehend stress und geordnet geregelt werden. Es kam keinerlei Katastrophenstimmung auf, vielmehr war die Stimmung im internationalen Starterfeld trotz des sich über die World Cup Woche immer weiter verschlechternden Wetters mit Regen, Matsch und Hochwasser großartig.
Noch mehr Freude kam durch die guten Leistungen der Wiedenbrücker Paddler/innen auf.
Im Kajak der männlichen Junioren konnte sich Mads Barwich beim ersten World Cup u.a. mit einem bärenstarken 583 Punkte Lauf über Vorlauf und Halbfinale auf den 7. Platz vorfahren.
Mit Platz 13 beim zweiten World Cup Durchlauf landete er in der Gesamtwertung unter den Top 10 der Welt.
Stefan Barwich konnte sich bei den Herren nach Platz 41 und 46 in der Gesamtwertung auf Platz 40 der Welt einreihen.
Im Kajak der Damen verpasste Nele Barwich mit 2x Platz 21 den Einzug ins Semifinale jeweils nur knapp.
Im Squirtboot, einem besonders flachen und so gerade noch schwimmenden „U-Boot“ zauberte sie tolle horizontale und vertikale Tricks auf die Isar, gekrönt vom sogenannten Mystery Move, bei der Paddlerin und Boot möglichst lange komplett unter der Wasseroberfläche verschwinden.
Schon im ersten World Cup gelang ihr der Einzug ins Finale der 5 weltbesten Squirterinen.
Musste sie sich hier noch mit Platz 5 hinter den erfahrenen Damen aus Großbritannien, Norwegen und Irland begnügen. Beim zweiten World Cup tauchte Nele mit einem spektakulären Mystery Move im ersten Durchgang komplett ab und erzielte persönliche Bestleistung mit 305 Punkten.
Im zweiten Durchgang konnte sie sich mit einem eleganten 243 Punkte Lauf den 3. Platz vor der Norwegerin Valerie Bertrand sichern.
So ging die Bronze-Medaille hinter der mehrfachen Weltmeisterin Ottilie Robinson-Shaw (GB) und Tamsyn McConchie (GB) an Nele Barwich vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda.
Nele qualifiziert sich damit im Squirtboot für die Weltmeisterschaften 2025, die ebenfalls in Plattling ausgetragen werden. Sie ist somit zum 4. Mal in Folge für das deutsche Nationalteam bei einer Weltmeisterschaft am Start.
Fotos: Rüdiger Hauser, Tanja Pilgrim-Barwich, Stefan Barwich
Text: Stefan Barwich
Weitere Infos unter:
https://www.kanu.de/Qualifikation-geschaft-88647.html
https://www.kanu-freestyle.info/news/
https://www.canoeicf.com/disciplines/canoe-freestyle/news
Bericht in der Neuen Westfälischen:
Bericht in der Glocke:
Bericht im Kanu Sport 07 / 2024: