Der Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda e.V. beendete am 20.12.2015 traditionell am 4. Adventssonntag die Kanusaison.
Der Vereinsbus ist vorgefahren und alle helfen mit den Anhänger zu beladen.Immer mehr Boote zum Verladen und die zugehörigen Paddler tauchen auf.An der Flammenmühle in Bokel angekommen muß der Anhänger wieder entladen werden.Schnell füllt sich der Mühlenkolk mit Booten.
Ein letztes Winken bei äußerst milden Temperaturen, dann sind alle startbereit.
Und schon geht es los in Richtung Wiedenbrück.
4 Kajaks und 6 Canadier besetzt mit 25 Vereinsmitgliedern setzten an der Flammenmühle in Bokel ein und paddelten die ca. 5km lange Strecke bis zum Bootshaus am Wiedenbrücker Burgweg.
Dort angekommen gab es zusammen mit ca. weiteren 45 Vereinsmitgliedern ein gemütliche Weihnachtsfeier im Clubraum in der Burgturnhalle.
Das Bootshaus ist voll besetzt.An der Theke sind alle Plätze belegt.
Bei Kaffee und Kuchen, Bratwurst und kühlen Getränken ließen die Kanuten die starke Saison 2015 mit Bildern und Videos Revue passieren.
5 Wiedenbrücker Kanuten nahmen am Rietberger Adventslauf teil. Der Lauf führte sie über 4 Runden und eine Hilfsschleife insgesamt 10km durch die historische Altstadt Rietbergs und an der Emspromenade entlang.
Bei der Anmeldung in der Rietberger Sparkasse: Björn, Nele, Stefan, Nico und Bernd
Wie beim Rietberger Lauf üblich und vom Sprecher angekündigt, begann pünktlich zum Start der Regen. Die Wiedenbrücker Wassersportler ließen sich nicht schocken und gingen trotzdem hoch motiviert an den Start.
Bernd auf dem Weg durch die weihnachtliche Rietberger AltstadtNico sprintet durch Rietberg.Nele joggt ihre Runden, angefeuert vom Publikum, einem Weihnachtsengel und dem Nikolaus.Sie siegt in der Klasse “Mädchen unter 14 Jahre”.
Alle erreichten das Ziel und konnten anschließend den Besuch des Weihnachtsmarkts genießen.
Wie jedes Jahr im Herbst schnüren die Kanuten die Wanderstiefel und unternehmen eine Wanderung von Hütte zu Hütte in den Alpen. Aber dieses mal ging es schon Ende August los und wir hatten vor dem Wandern noch eine Spezialaufgabe zu lösen:
Wir halfen bei der IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft 2015 in Zell am See als Security Team beim Schwimmwettbewerb. Die örtlichen Organisatoren benötigten noch einige Kanuten, die die Triathleten auf ihrer 1,9 km langen Schwimmstrecke durch den Zeller See auf Kurs hielten und sicherten. Dazu hatten sie unseren Bergführer Manni Fritsche, der vor seiner Auswanderung nach Österreich jahrelang 1. Vorsitzender im Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda war, um Hilfe gebeten. Da er genau an diesem Wochenende mit uns zur Hüttenwanderung aufbrechen wollte, war es uns selbstverständlich eine Ehre zum Gelingen dieser Veranstaltung und zur Sicherheit der Triathleten beizutragen.
Also begann unsere Reise am Freitag Abend etwas früher und wir starteten mit dem Auto in Richtung Süden. Um 4:30 Uhr kamen wir in Bruck an und wurden mit einem Frühstück in Mannis Wohnwagen begrüßt. Noch im Dunklen ging es per Fahrrad zum Zeller See, wo die Triathlon-Organisatoren bereits mit den Kanus auf uns warteten. Langsam ging die Sonne über dem Zeller See auf.
Im Morgengrauen versammelte sich Triathleten, Betreuer und Zuschauer am See.Morgens um 5:30 geht die Sonne über dem Zeller See auf.Mit den ersten Sonnenstrahlen nahmen wir unsere Positionen auf dem See ein.Auf die Triathleten wartete nun die 90 km lange Radstrecke und der 21,1 km lange Halbmarathon- Auf uns warteten die hohen Tauern.Nachdem alle Schwimmer sicher ins Ziel gekommen sind, ruft der Berg !
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen >35°C starteten wir in Fusch an der Großglockner-Straße unsere Tour.
Unsere diesjährige Seilschaft: Reinhard, Rita, Dirk, Stefan, Rainer, Manni, Meinolf und Christian sowie Fotograf Günter
Über die Hirzbachalm stiegen wir zur Gleiwitzer Hütte auf.
Nach dem ersten Anstieg aus dem Fuscher Tal folgte die Hirzbachalm …… Zeit für eine erste Pause mit Blick in die hohen Tauern mit dem hohen Tenn.Wo ein Alm ist, sind auch Kühe.Nach der Pause folgt der steile Anstieg.
Immer wieder faszinieren uns grandiose Ausblicke.
Hoch am Berg liegt unser erstes Etappenziel – die Gleiwitzer HütteJetzt liegt sie schon zum Greifen Nahe vor uns.Die Gleiwitzer Hütte liegt in 2176 Meter Höhe oberhalb von Fusch.Müde und geschafft werden wir mit einem “Feierabend-Bier” vor der Hütte empfangen.Der Blick geht hinab ins Tal, wo wir heute Morgen gestartet sind.Chillen auf dem Liegestuhl unter der Abendsonne ist angesagt.Die Sonne geht im Westen über dem Kitzsteinhorn unter. Seit mehr als 40 Stunden sind wir jetzt wach.Nach einem deftigen Abendessen werden nochmal alle Kräfte für einen zünftigen Hüttenabend mobilisiert, bevor es ins Schlaflager im Spitzboden der Hütte geht.
Noch im Dunklen starten Rainer und Manni ihren Weg zurück zum Zeller See. Hier sollen sie auch am Sonntag, beim eigentlichen Triathlon-WM-Lauf mit dem Kanu für Sicherheit sorgen. Sie werden später wieder zu uns stoßen – dazu später mehr.
Am Morgen erwartet uns wieder ein strahlend blauer Himmel für unsere nächste Etappe.
Wir andere starten unsere Tour am Morgen in Richtung der Kapruner Gletscherbahn.
Der Blick geht zum hohen Tenn und Weg am nächsten Morgen in Richtung Kaprun.
Die Route über den hohen Tenn ersparen wir uns – vielleicht beim nächsten mal. Unser Weg führt uns zur 2376 Meter hohen Brandlscharte.
Viele Wege gibt es auf der Brandlscharte – unser Weg führt steil bergab in Richtung Kaprun.
Von der Brandlscharte besteigen einige von uns noch den 2511 Meter hohen Rettenzink.
Vor dem Gipfelkreuz auf dem Rettenzink: Dirk, Günter und Stefan
Bis auf 911 Meter zur Kapruner Gletscherbahn steigen wir nun hinab. Die angenehme Kühle auf 2500 Metern Höhe weicht immer mehr brütender Hitze im Tal. Schweiß fließt und die Füsse schmerzen, der Rucksack wird immer schwerer – eine echte Plackerei. Ausgelaugt kommen wir unten an und stellen fest, daß aufgrund der Triathlon-Weltmeisterschaft die Busse nicht mehr bis zur Seilbahnstation hochkommen. So scheint unser Plan, mit dem Bus bis zum Kesselfallhaus, von dort mit dem Schrägaufzug bis zum Stausee Wasserfallboden hinauf zu fahren und von dort zu Fuß oder auch mit dem Bus zur Fürthermoar Alm zu gelangen, in der Nachmittagssonne zu zerschmelzen. Plan B, C und D werden geschmiedet und verworfen.
Doch dann kommt ein Bus aus der Gegenrichtung. Der Fahrer verspricht uns, wieder zu kommen und uns zum Schrägaufzug zu fahren. Und nicht nur das, er informiert auch seine Kollegen vom Anschlußbus, daß sie uns noch vom Kesselfallhaus zum Schrägaufzug fahren. Der Aufzugchauffeur verschiebt seinen Feierabend und fährt uns die fast 1000 Höhenmeter bis zum Wasserfallboden. Dort wartet bereits der nächste Bus, um uns zur Fürthermoar Alm zu bringen. War die Wandererlaune zunächst noch auf dem Tiefpunkt, freuen wir uns nun Meter für Meter unserem Ziel näher zu kommen. In der Hektik vergessen wir Kontakt mit unseren Wanderkameraden Rainer und Manni aufzunehmen. Sie sind nach ihrem Einsatz auf dem Zeller See mit dem Fahrrad in Richtung Kaprun aufgebrochen, haben die Bikes am Kesselfallhaus abgestellt und sind zu Fuß in Richtung Wasserfallboden unterwegs. Dort warten Sie auf uns. Doch in der Hektik haben wir nur noch einen Tunnelblick vom Schrägaufzug in den nächsten Bus. Als dieser losfährt, entdecken wir die beiden auf einer Bank am Wasserfallboden, doch den Bus können wir nicht mehr stoppen, d.h. die beiden müssen die letzten Kilometer bis zur Fürthermoar Alm laufen.
Auf der Fürthermoar Alm werden wir herzlich begrüßt.Eine gemütliche Stube erwartet uns.
Aufgrund des doch recht heftigen 2. Wandertages beschließen wir am 3. Tag nicht wie geplant zur Rudolfshütte weiter zu gehen. Der Hüttenwirt empfiehlt uns eine Tagestour auf den 3066 Meter hohen großen Grießkogel zu unternehmen. So kann jeder soweit gehen, wie er möchte und die Kräfte es zulassen. Die schweren Rucksäcke bleiben im Tal.
Aufstieg vom kleinen zum großen Griekogel …
…im Norden zum Kitzsteinhorn ..… der Blick fällt in Richtung Großglockner …… Manni muß klettern auf dem Weg zum Gipfel …… der Großglockner rückt näher …… Dirk genießt den Blick vom Gipfel.
Der große Grießkogel ist bestiegen. Das Bergpanorama begeistert uns. Blasen an den Füssen verheilen, Muskelkater vergeht und Schlaf kann man nachholen, aber das Bergpanorama und die Kameradschaft bei unseren Touren bleibt. Dies ist es, was uns antreibt, jedes Jahr wieder eine solche Tour zu unternehmen.
Im Tal liegen die Stauseen Wasserfallboden und Moserboden mit grünem Gletscherwasser.Den Abstieg erleichtern wir uns mit einem kühlen Bad in einem Bergsee auf über 2500 Metern Höhe.Eine Abkühlung macht die müden Knochen wieder munter.Am 4. Tag unternehmen wir noch eine Tour entlang des Moserboden Stausees.Murmeltiere verabschieden uns von der Fürthermoar Alm.Unsere Gruppe an der Bushaltestelle : Dirk, Rainer, Rita, Günter, Manni, Stefan, Meinolf, Christian und Reinhard
Reibungslos verläuft unsere Rückreise: Bus, Schrägaufzug, Bus, diesmal ist Zeit für einen Cappuccino im Kesselfallhaus. Manni und Rainer sausen mit den Räder in Tal nach Bruck und holen die Autos. Ab auf die Autobahn und am Abend sind wir müde und erschöpft, aber voller neuer Eindrücke aus den Bergen zurück im ostwestfälischen Flachland.
Wenn im nächsten Jahr der Berg (und/oder Manni) wieder ruft, kommen wir wieder.
Warum die Ems nicht einfach mal ein bisschen weiter als beim Dienstagstraining paddeln? Plan entschlossen beschlossen und auch mangelnde Wanderfahrerfahrung mit das-wird-schon-gut-gehen aufzuwiegen.
Ein paar Seiten aus dem 20 Jahre alten DKV Gewässerführer und einer Karte kopiert, Wanderboot, Paddel, Trockensäcke und Bootswagen (“Brauch ich den wirklich?”) ausgeliehen.
Die Frage in der runden Klammer klärt sich dann gleich auf dem Weg vom Bootshaus zum Steg. Unendlich dankbar werde ich für den Bootswagen anschließend bei der Doppelumtrage in der Doppelstadt.
Dem DKV Führer merkt man auf den folgenden Kilometern sein Alter an. Wo früher sich hinter Rheda noch am schnurrgeraden Bachbett Wehr an Wehr reihte, hat man inzwischen dem Fluss wieder beim Mäandern geholfen und die Wehre durch Steinschüttungen ersetzt. Freie Fahrt! Für Fische und Kanufahrer.
In den Steinschüttungen merke ich das Verwöhnt sein vom Cagdeck fahren. Das gewohnt nur schnelle Überwerfen der Paddelklamotten rächt sich und ich bin gleich mal nass. Das das trocknen auf Wanderfahrt nicht sonderlich gut funktioniert, habe ich, spätestens nach ner Woche, auch verstanden: Die Klamotten sind immer noch feucht!
In Warendorf am zweiten Tag beim Trinkwasser auffüllen bleibt mein Blick auf der Radaufhängung des aufs Boot gebundenen Bootswagens hängen. Wo zum Teufel ist der Splint des linken Rads? Ich fluche eine ganze Weile in bester Seemannsmanier vor mich hin. Gerade hab ich das Ding zu schätzen gelernt und schon darf ich das Boot (natürlich samt Bootswagen!) jedes Mal auf der Schulter tragen.
Ist im Oktober definitiv eine Tour für Langschläfer: Sonnenaufgang um sieben, Sonnenuntergang um kurz nach fünf.
Der Herbst macht seinen Job. Alles schön Bunt!
Die Tage vergehen und die Ems wird immer breiter. Mein Popo aber auch.
Jeden Tag so um die 30 km. Und an was man alles vorbeipaddelt! Zugvögeln die in den Süden ziehen, Fischen die an Angeln zappeln, Kähnen die auf Häfen zusteuern, und und und…
Gerade die Altarme der Ems sind wunderschön und bieten jede Menge tolle “freie” Zeltplätze.
Das Wehr Herbrum läutet irgendwann den letzten Teil der Reise ein. Ab hier freie Fahrt bis Australien. Aber auch: Gezeiten!
Ein paar einheimische Paddler haben mich vor den Tidenströmungen gewarnt. Sie sind erst beruhigt als ich sage, dass ich Plastikboot fahre und auch schon mal Wildwasserfahren war.
Ich kann aber die versprochenen mannsgroßen, faltbootfressenden Strudel anschließend nicht finden. Auch nicht bei genauerem Hinsehen.
Am letzten Tag sitze ich bis Mittag bei Nebel vorm Deich, warte ab bis der Fluss wieder in die richtige Richtung fließt und ich bis in den Hafen von Emden mitschwimmen kann.
In Emden werde ich von einer erfahrenen Wanderpaddlerin willkommen geheißen und zuerst einmal für den aufs Deck gebundenen Helm ausgelacht. Im Gespräch wird mir klar: Was für den Bodybuilder der Bizepsumfang ist, ist für den ambitionierten Wanderfahrer wohl das Fahrtenbuch und die zurückgelegten km im Jahr. Ich habe das Gefühl meine auf Nachfrage angegebenen 300 verwirren mein Gegenüber eher als es zu beeindrucken.
Danke übrigens an Sascha, Jürgen & David. Eure Leihgaben habens um einiges komfortabler gemacht!