Kanu-Freestyle-WM in Argentinien – Luisa Heinen ist dabei

Kanu-Freestyle, das ist Kanusport in 3 Dimensionen. Drehungen, Saltos und Pirouetten in einer Welle, mal mit dem Kopf über, mal unter Wasser.

Kanu-Fahren im 3D-Format: Luisa Heinen setzt bei der WM-Qualifikation am Wiesenwehr in Neuss zum Loop an.

Diese Trendsportart fasziniert die Kanuten des Kanu-Clubs Wiedenbrück-Rheda und ist die besondere Leidenschaft von Luisa Heinen: „Man sollte Spaß an der Sache und der Natur haben, vor allem aber nicht wasserscheu sein“.

Luisa hat Spass und ist nicht wasserscheu.

Das ist leicht gesagt, befindet sich die Wettkampfstätte meist in einer brodelnden, weiß schäumenden und bis zu 3 Meter hohen Wasserwalze. Um solche Trainingsbedingungen, die es auf der Ems und in der näheren Umgebung von Wiedenbrück leider nicht gibt, vorzufinden nimmt die 25-jährige zusammen mit ihren Freunden vom KCWD-Freestyle-Team  lange Wege in Kauf, um an die idealen Trainingsbedingungen und die Wettkampforte zu gelangen.

Luisa surft auf der Welle des Erfolgs und hat sich für die Kanu-Freestyle WM 2017 in Argentinien qualifiziert.

Nun hat sich all dieser Trainingseifer und Aufwand gelohnt – Der Traum von der Kanu-Freestyle-Weltmeisterschaft in Argentinien geht für die Kanutin von der Ems in Erfüllung. Bei der WM-Qualifikation in Neuss im März erkämpfte sich die25-jährige vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda als fünftbeste Deutsche den Nachrückerplatz für das deutsche Damen-Team.

Auf der Wasserwalze am Wiesenwehr reitet Luisa Rodeo.

Von nun hieß es warten und hoffen, ob noch eine besser Platzierte Kanutin die WM-Teilnahme absagt oder die vom deutschen Kanu-Verband DKV beantragten 2 zusätzlichen Startplätze für Damen bei der WM von der Internationalen Canoe Federation ICF genehmigt werden. Schließlich kam die mit Spannung erwartete Mail vom DKV. Fünf deutsche Damen dürfen bei der WM in San Juan an den Start gehen und Luisa Heinen ist fix nominiert.

Die lange Zeit des Wartens ist vorbei. Luisa ist für die WM in San Juan fix nominiert.

So nahm die Kanutin von der Ems an der Präsentation des deutschen Nationalteams Anfang Mai in Markkleeberg bei Leipzig teil. Auf dem dortigen künstlichen Wildwasserstrecke wurde gleichzeitig auch ein Lauf des deutschen Boater Cross Cups ausgetragen. Hinter Vize-Europameisterin Anne Hübner fuhr Luisa dort auf den 2. Platz. An diesem Wochenende ging es nun für sie zu ersten Trainingslehrgang ins niederbayrische Plattling.

Keine Angst vor dem wilden Wasser – Kanu-Freestyle-Training auf der Isar-Welle in Plattling

Auf der dortigen Isarwelle, dem Austragungsort der Europameisterschaften 2016, bereiten sich Deutschlands Freestyler auf die WM, die am 27.11.-02.12.2017 im Westen Argentiniens in San Juan am Fuße der Anden stattfindet vor. Freestyle-Moves wie Spins, Loop, Phönix Monkey und Space Godzilla werden hier geübt.

Bleibt nur noch die Frage, wie die Reise nach Argentinien finanziert werden kann. Kanu-Freestyle ist nicht olympisch und erhält fast keine öffentlichen Fördergelder. Daher war die erste Frage, an die qualifizierten Sportler, wer kann sich die ca. 3000,- € teure Reise nach San Juan überhaupt leisten. So berichtete die Wiedenbrückerin vom ersten Nationalteam-Meeting: „Finanzielle Unterstützung vom deutschen Kanu-Verband gibt es nahezu keine. Außer den Startgebühren gib es lediglich einen Sonderrabatt auf den Kaufpreis für die Paddeljacke. Den Rest müssen wir selbst finanzieren. Ein Sponsor, das wäre wirklich hilfreich!“ Derzeit muss die WM-Teilnahme weitgehend durch die eigenen Ersparnisse finanziert werden. „Die sind eigentlich für die im Jahr 2018 geplante Meisterausbildung an der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik in Dortmund eingeplant“, berichtet die in Wiedenbrück im Orthopädiegeschäft Grundhoff beschäftigte Sportlerin.  Auch ein hochwertiges , neues Freestyle Boot wünscht sie sich: „Freestyle Boote sind klein, aber teuer. Mit meinem alten Jackson Star, Baujahr 2007 bringe ich die Konkurrenz bestimmt nur zum Lachen“. Die ca. 220 Wiedenbrücker Kanuten unterstützen Luisa, die im Verein auch als Trainerin und Schriftführerin tätig ist, nach besten Kräften. Aber wenn sich zusätzlich weitere Unterstützer oder Sponsoren beim Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda e.V. oder direkt bei Luisa Heinen melden würden, kann der Kanu-Traum in Argentinien sicher leichter in die Realität umgesetzt werden.

 

Letzte Erfolge von Luisa Heinen:

3. Platz deutsche Meisterschaften 2014 und 2016

2. Platz im Team mit Nico Gottszky und Patrick Gödecke bei den deutschen Meisterschaften 2016

5. Platz WM-Qualifikation 2017 in Neuss

2. Platz deutscher Boater Cross Cup 2017 in Markkleeberg

 

Fotos: Nico

Text: Stefan

 

Eski-Mai-Rolle

Am 01.05.2017 fand wieder die traditionelle Maifahrt auf der Lippe statt.  Gepaddelt wurde von Hörste bis Lippstadt mit anschließendem Grillen.

Warten bis es los geht
Warten bis es los geht

Um 10 Uhr wurde sich am Bootskeller getroffen, nach und nach wurden es immer mehr, die den Wonnemonat Mai begrüßen wollten.  Kurzerhand waren alle Boote auf Dachträgern und Anhänger verstaut und es konnte los gehen.

Anziehhilfe
Anziehhilfe Ralf hilft Bea beim Paddeljacke anziehen

Pünktlich um 12 Uhr konnten dann Kanadier, Einer und Zweier zu Wasser gelassen werden. In einem gemütlichem Tempo paddelten 21 Boote Richtung Esbeck, wo der Ein oder Andere etwas übte und auch ein paar Eski Mai Rollen probiert wurden.

 

Gleich gehts los!
Gleich gehts los!

Nach einer Pause ging es dann zurück zum Bootshaus, wo der Grill schon auf uns wartete. Dort haben wir dann gemütlich bei Getränken und Wurst den Tag ausklingen lassen.

Fleißige Paddler, die schnell nach Esbeck wollen
Fleißige Paddler, die schnell nach Esbeck wollen
Raubtierfütterung
Raubtierfütterung
Floß bilden
Floß bilden
Kurz vor Lippstadt
Kurz vor Lippstadt

 

Text/Bilder: Luisa