Nach insgesamt 5 Läufen ging die NRW Freestyle-League 2024 am 07.09.2024 ins Finale nach Hagen-Hohenlimburg. Das Holibu Rodeo wurde mit einem klassischen Freestyle-Wettbewerb in der Walze im unteren Streckenteil des Wildwasserparks, einem Downriver Freestyle und zum Abschluß mit einem Spaß-Boater-Cross ohne Paddel ausgetragen.
Strahlender Sonnenschein, aber sehr niedriger Wasserstand hatte Freestyler aus NRW, Bremen und Belgien an die Lenne gelockt. Nachdem bereits Freestyle-League Punkte beim Wiedenbrücker Indoor Rodeo, beim Kölner Flachwasser Event, beim Schüler Cup in Neheim bzw. beim Neheim Rodeo vergeben worden waren, ging es in Hohenlimburg nun nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um die Gesamtwertung dieser Freestyle Serie.
Profis und Rookies (Anfänger, Schüler) treten in der Freestyle League gemeinsam an. Sie werden in diesen beiden Kategorien getrennt bewertet und erhalten Platzierungspunkte. Diese Platzierungspunkte werden aufaddiert und der Freestyler mit den meisten Punkten gewinnt die NRW Freestyle League, unabhängig von Alter und Geschlecht. Insgesamt 78 Freestyler haben 2024 an der NRW Freestyle League teilgenommen, die den „wildwasser affinen“ Paddlern einen Einstieg in den Kanu-Freestyle erleichtern soll.
Da auf der Lenne noch 2-mal gepunktet werden konnte (Freestyle und Downriver) machten sich gleich mehrere Paddler Hoffnung den Gesamtsieg einzufahren.
Titelverteidiger Patrick Stange vom SKC Neheim-Hüsten legte mit McNastys, Phonics Monkey und Loop bei den Profis auch gleich kräftig vor und mußte sich nur Robert Büchmann geschlagen geben. Unser Wiedenbrücker Nationalteam-Junior Justin Niermeier, frisch von der EM aus Graz zurückgekehrt, landete bei den Profis auf Platz 3.
Doch die Rookies witterten ihre Chance. Der 15-jährige Leo Andrzejewski von der SG Welper und der erst 13-jährige Silas Forthaus vom KC Wiedenbrück-Rheda hatten in den vorherigen Events einige hohe Platzierungspunktzahlen einfahren können, so dass Leo vor Silas das Feld anführte bevor es ins Finale ging.
Leo musste gleich im ersten Heat starten und kämpfte sehr mit dem bei diesem niedrigen Wasserstand weniger als Walze, denn als Rücklauf ausgeprägten Playspot. Mutig stürzte sich der bei weitem jüngste Teilnehmer Silas immer wieder in das wilde Wasser und konnte einige Punkte einfahren.
Am Ende ging der Tagessieg bei den Rookies an Sigrend de Rooze aus Belgien, aber Gesamtsieger wurde Leo Andrzejewski von der SG Welper vor Silas Forthaus und Justin Niermeier vom KCWD.
Komplettiert wurde das tolle Wiedenbrücker Mannschaftsergebnis durch Stefan Barwich auf Platz 4 und Nico Gottszky auf Platz 6.
Herzlichen Glückwunsch an die 3 Gewinner der NRW Freestyle League: Leo, Silas und Justin !
Die Europameisterschaft im Kanu-Freestyle wurde 2024 auf der Mugl-Wave in Graz ausgetragen. Die KCWD-Freestyler Justin Niermeier, Mads und Nele Barwich hatten sich im März diesen Jahres für das deutsche Team qualifiziert und gingen nun Ende August auf der Mur an den Start.
Vor der Europameisterschaft hatte Mads die Chance genutzt, fast die kompletten Sommerferien in Graz am Playspot zu verbringen und dort intensiv zu trainieren. In der internationalen Community unterstützt u.a. durch irische, österreichische und polnische Freestyler lernte er eine Menge neuer Tricks und Techniken.
Nele und Justin reisten berufsbedingt erst eine Woche vor dem Nationentraining an. Aber auch sie trainierten noch intensiv in der zwar gleichmäßigen, aber doch herausfordernden Welle zwischen den schleusenartigen Betonmauern im Grazer Gewerbegebiet.
So ein Großereignis im Kanu-Freestyle ist aber nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch eine Herausforderung. So gilt es für Kanuten und Betreuer Schule, Beruf und Familie sowie sportlichen Ehrgeiz, Training und Gesundheit “unter einen Hut zu bringen”. Die EM in Graz forderte das Team vom KCWD in diesem Jahr ganz besonders. Nele kämpfte seit dem World Cup im Mai mit einer Verletzung, schrieb ihre Abschlußprüfungen und ihre Bachelorarbeit, während Justin durch seine Ausbildung gefordert und mit Schmerzen im Knie belastet war. Auch für Mads geht es nun in das letzte Jahr vor den Abiturprüfungen und eine Verletzung am Fuß nach einem Fahrradunfall kurz vor dem Wettkampf bremste ihn doch etwas aus. Betreuer Stefan Barwich war krankheitsbedingt kurzfristig gleich ganz ausgefallen, so dass Tanja Pilgrim-Barwich das KCWD-Team und kurzfristig noch ein paar Sportler/innen aus Baden-Württemberg und Bayern allein betreuen musste. Mit großer Hitze und intensivstem Sonnenschein hatten die Kanuten von der Ems zusätzlich zu kämpfen.
Doch all diese Mühen werden belohnt, wenn man auf die Freunde aus ganz Deutschland und aller Herren Länder trifft und eine tolle Zeit mit den Freestylern verbringt.
Spätestens wenn die Eröffnungsfeier beginnt, sind zunächst einmal alle Mühen vergessen und die Spannung steigt.
Doch schließlich ging es für die 3 Paddler/innen von der Ems in die Vorläufe. Nun galt es, die gelernten Tricks abzurufen und möglichst direkt und schnell aneinander zu reihen. Nele startete als erste von den dreien.
Als nächstes aus dem KCWD-Team mußte der 17-jährige Azubi Justin NIermeier auf’s Wasser.
Die Mugl-Wave ist ein High-Score Playspot. Das wusste auch Mads. Um sein Ziel, den Einzug unter die Top 10 zu erreichen, musste er hohes Risiko gehen. Wie sich später herausstellte mussten mindestens 1055 Punkte aus 2 Läufen her, um ins Halbfinale der männlichen Junioren zukommen. Die Messlatte lag also sehr hoch.
408,33 und 416,67 Punkte waren eine tolle Leistung für den bei der EM gerade 17 Jahre alt gewordenen Gymnasiasten Mads. Leider fehlte in jedem Lauf noch ein weiterer richtiger High Score Move. Phonics Monkey und Lunar Orbit konnte Mads leider nicht wie in einigen großartigen Trainingsläufen zuvor im Wettkampf abrufen. So landete er auf Platz 14 bei der Europameisterschaft.
Dennoch ist der KCWD wieder einmal mächtig stolz auf seine 3 jungen Freestyler, die sich nun schon mehrfach für das deutsche Nationalteam qualifiziert und ihr Können stetig verbessert haben. Nele ist seit 2019 (3x WM, 2x EM), Mads und Justin seit 2023 (je eine WM und eine EM) im deutschen Team. Im Squirtboot ist Nele schon wieder für die Weltmeisterschaften in Plattling 2025 qualifiziert. Auch im Kajak werden die 3 alles daransetzen, um bei der WM 2025 auf der Isar dabei zu sein.
Aber auch nach ihrem Ausscheiden freuten sich auch die Wiedenbrücker Kanuten/innen über die Erfolge und Leistungen der anderen Freestyler und natürlich an der tollen Atmosphäre. MIt ausgezeichneter Verpflegung, viel Liebe zum Detail, organisatorischem Geschick und vorallem mit viel Freestyler Herzblut gaben sich die österreichischen Gastgeber alle Mühe, den Teilnehmer/innen eine beeindruckende Europameisterschaft zu bereiten. Auch als der untere Balken am Auslauf des Walzenkanals ausbrach und die Europameisterschaft wegen des “kollabierten Features” kurz vor dem Abbruch stand, konnte die Situation durch Teamwork und den übermenschlichen Einsatz von Tomasz Czaplicki gerettet und die Mugl-Wave wieder instandgesetzt werden.
Auch das deutsche Team konnte einige Top-Platzierungen einfahren. Doppel-Weltmeister Tim Rees aus Ulm wurde nun auch Europameister bei den männlichen Junioren. Seine Vereinskameradin Annica Schacher gewann im Canadier der Damen ebenso die Bronze Medaille wie Merle Hauser im Kajak der Damen. Der Limburger Canadierspezialist Sebastian Nelle hat dieses Jahr nicht nur das Wiedenbrücker Indoor Rodeo, Platz 3 beim World Cup in Plattling, sondern auch die Bronze-Medaille bei den Europameisterschaften in Graz gewonnen.
Und noch eine Überraschung. Tom Dierick aus Belgien, der regelmäßig mit den Wiedenbrückern auf der Ruhr-Walze in Neheim trainiert, steigerte sich von Lauf zu Lauf. Über Vorlauf, Viertel-, Halb- und Finale war er schließlich kaum noch zu stoppen. 1653,33 Punkte wurden nur durch Harry Price und Tomasz Czaplicki übertroffen. Tom Dierick aus Gent hat an das “Wunder geglaubt”, seinen Score kontinuierlich erhöht und schließlich Platz 3 belegt.
Ein großes “Danke Schön” geht aber auch an Tom Dumphy aus Irland, der sich intensiv um Mads bei der Vorbereitung auf die EM gekümmert und ihm viel beigebracht hat. Viel Spaß und intensives Training hatte er außerdem u.a. mit Jonas Hermann, Tomasz Czaplicki, Theo Baker und vielen mehr.
Schon seit einigen Wochen bereiten sich die Emspaddler intensiv auf die Mugl-Wave und die Europameisterschaften im Kanu-Freestyle vor.
Während sich Mads schon seit dem 20.07.2024 in Graz befindet und ausgiebig auf der Mugl-Wave, einer künstlichen Welle zwischen schleusenartigen Betonmauern im Grazer Gewerbegebiet, trainiert, reisten Nele und Justin aus beruflichen Gründen erst Mitte August in die Steiermark. Betreut werden sie derzeit von Tanja Pilgrim-Barwich, den Bundestrainern Helmut Wolff und Reimar Staufenberg sowie Tom Dumphy (“Irish Tom”), der sich insbesondere um Mads während seines Trainingsaufenthalts in Graz intensiv gekümmert hat.
Seit Samstag hat das Nationentraining begonnen und es wird im Wettkampfformat der 45sek.-Lauf trainiert.
Der Grazer Freestyle Spot bietet viele Möglichkeiten für alle möglichen Tricks im Kajak.
Beflügelt durch die Erfolge beim World Cup in Plattling richtete die Bremer Squirtboat Szene rund um Cheforganisator Mike Lochny am 9.-11.08.2024 das internationale Bubblefest auf der Lesum aus. Mit internationaler Beteiligung aus England und Uruguay wurde die deutsche Meisterschaft im Mystery Move ausgetragen.
War es früher so, dass das Squirt Boating in Deutschland ausschließlich von norddeutschen Männern fortgeschrittenen Alters und skurillen Helmen betrieben wurde, so hat sich die deutsche Szene seit der Weltmeisterschaft 2022 in Nottingham verändert. Der Bremer Youngster Finn Krössig motivierte nun auch deutsche Damen, vorwiegend aus dem Westen der Republik, Tauchgänge (Mystery Moves) mit flachen Booten zu unternehmen. Mit Platz 9 und 10 bei den Weltmeisterschaften 2023 in Columbus / Georgia sowie einer Bronzemedaille beim Weltcup in Plattling zeigten Naya Daruwala aus Köln und Nele Barwich vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda, dass sie viel von den “Bremer Jungs” gelernt hatten und sowohl auf als auch unter Wasser erfolgreich unterwegs sein können. So ließen es sich die beiden nicht nehmen, auch beim 1. Bremer Bubblefest dabei zu sein.
Während beim Squirten üblicherweise neben dem angestrebten kompletten Tauchgang (Mystery Move) auch horizontale und vertikale Tricks und Rotationen auf dem Wasser ausgeführt werden, ging es beim Bubblefest ausschließlich darum, möglichst lange und tief mit Boot, Körper und Paddel abzutauchen. Der längste von 5 Tauchgängen bzw. die längste Gesamttauchdauer wurde prämiert.
Unter den nachfolgenden links findet ihr einen tollen Bericht und ein youtube Video über das Bremer Bubblefest.