WM-Qualifikation im Kanufreestyle – Nele ist wieder im deutschen Team

Am 19.03.2021 wurde auf der Isarwelle in Plattling die deutsche Qualifikation für die Weltmeisterschaften im Kanufreestyle, die Ende Juni im britischen Nottingham stattfindet, ausgetragen. Mit dabei auch unsere Freestyler vom KCWD, die das Ziel hatten sich für das Nationalteam zu qualifizieren.

Mads surft auf der Isarwelle.
Nele dreht einen Spin in den Fluten der Isar.

Der 14-jährige Mads und seine 18-jährige Schwester Nele hatten sich intensiv auf den Ausscheidungswettkampf vorbereitet und waren bereits am Wochenende zuvor einmal an die Isar gereist, um sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf die Welle im fernen Niederbayern einstellen zu können.

Das richtige Set-up muss gefunden werden.

Dies ist umso bewundernswerter, da beim Kanufreestyle ja nicht auf dem Wasser gepaddelt wird, sondern auf dem Schaumberg der Welle gesurft und das weniger als 2 Meter lange Freestyle-Kajak in allen 3 Dimensionen durchs Wasser rotiert wird. Dabei sind nicht selten der Kopf und der Körper unter und das Boot über Wasser.

Doch dann geht’s ab und das Kajak ploppt aus dem Wasser …
und der Kopf taucht in den Schaum.

Tricks wie Loop, Spin, Cartwheel oder McNasty erzielen nur dann Wertungspunkte, wenn der Kanute immer wieder im Rücklauf der Welle landet. Das bedeutet intensivsten Kontakt zum nassen und kalten Medium. Neben den niedrigen Temperaturen hatten die Paddler auch mit einem sehr niedrigen Wasserstand zu kämpfen, der es nur an ganz wenigen Stellen der Welle erlaubte, die Bootsspitze zum Loop (Salto mit dem Kajak) ins Wasser zu drücken. Hier das richtige Set-up zu finden, um einen Move vorzubereiten, durchzuführen und in der Welle zu landen, erfordert viel Übung, um in einem 45-sekündigem Lauf möglichst viele und schwierige Tricks mit dem Kanu auszuführen und dafür von den Kampfrichtern mit möglichst hoher Punktzahl bewertet zu werden.

Auch am nachfolgenden Qualifkationswochenende waren die Temperaturen nur leicht über dem Gefrierpunkt, aber immerhin war es wolkenlos und sonnig. Nele, die Deutschland bereits bei der WM 2019 und der EM 2021 in der Juniorenklasse vertreten hatte, mußte dieses Jahr erstmals in der Damenklasse antreten. Mit 3 soliden Läufen konnte die duale Studentin auf Platz 5 paddeln und damit einen der begehrten Plätze bei den Damen erkämpfen. Der Sprung vom Junioren- ins Damenteam ist der 4. Platzierten der Europameisterschaft 2021 in Paris damit gelungen. Sie vertritt nun auch in der Damenklasse den deutschen Kanuverband bei den ICF Canoe Freestyle World Championships im National Water Sports Centre in Nottingham.

Je höher hinaus um so besser – Nele hat ihren Platz im Nationalteam auch in der Damenklasse verteidigt.

Der 14-jährige Mads trat in der Juniorenklasse gegen bis zu 18-Jahre alte Sportler an und qualifizierte sich im Vorlauf überraschend als 5. für das Finale.

Konzentration vor dem Lauf.

Eine starke Leistung! War Mads damit doch der bei weitem jüngste Teilnehmer im Finale. Dort kämpfte er gegen die meist deutliche ältere Konkurrenz um die 3 zu vergebenden Plätze im deutschen Juniorenteam. Trotz flüssiger Läufe konnte er sich leider nicht weiter nach vorne schieben. Den McNasty im 2. Der 3 Finalläufe konnte er leider erst nach Ende der 45 Sekunden Laufzeit durchziehen, so daß dieser trotz guter Ausführung nicht mit Punkten bewertet werden konnte. Sonst wäre evtl. noch eine bessere Platzierung möglich gewesen.

Vorbereitung zum McNasty.

Der nächste Saisonhöhepunkt für die beiden wird die deutsche Meisterschaft in Neheim an der Ruhr Anfang Mai sein. Hier werden die beiden versuchen ihren Heimvorteil gegen die starke süddeutsche Konkurrenz auszuspielen.

Fotos: Tanja und Stefan

Text: Stefan

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