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Mavamania 2024 – Royaler Kanu-Freestyle in Belgien

Zum Saisonabschluss reisten die Wiedenbrücker Kanu-Freestyler Ende September zum Mavamania ins belgische Lüttich. Der Royal Mava Club Sauheid richtete hier ein wahrlich königliches Rodeo und einen Boater Cross auf der Wildwasserstrecke der Ourthe in Sauheid aus.

Mit am Start – Unsere Youngster Bea, Ole und Malte
Die Junioren: Justin und Mads
Unsere Dame: Nele
Coach Doris
Stefan (und die Veteranen)
Und Pitti, der Pinguin aus Klasse 2 der Pius-Bonifatiusschule
Oder für Insider: KCWD Pinguin Regel einmal anders, solang kein Pinguin es genommen hat, darf man sich sein auf dem Boden liegendes Paddel einfach nehmen.

Regnerisches Wetter in den Tagen vor dem Mavamania hatte die Ourthe, einem Nebenfluss der Maas, stark anschwellen lassen. Die obere Freestyle Walze am Ende der Floßgasse war nur noch eine Welle gefolgt von einem pulsierenden Kessel mit scharfen Kehr- und Presswässern. Hochwasserbedingt mußte auf die zweite Walze ausgewichen werden, in der eigentlich die Schüler an den Start gehen sollten. Hochwasser und Playspot forderten von den Malte, Ole und Bea (12, 9 und 8 Jahre alt) viel Mut, zumal sie das erste mal “im richtigen Wildwasser” und bei nicht gerade sommerlichen Temperaturen an den Start gingen. Sie waren die jüngsten im internationalen Teilnehmerfeld aus Belgien, Niederlande, Frankreich und Deutschland. Jungen und Mädchen bis zum Alter von 15 Jahren wurden gemeinsam gewertet.

Ordentlich was los im Kehrwasser als es für Bea, Ole und Malte in das Event ging.
Bea mit Blickkontakt zu den Judges unter den Augen von Nele.
Ole “macht den Harry Potter”
Spin to win
Und mit einem gekonnten Exit-Move ins a…-kalte Ourthe Wasser stürmte Bea ins Finale der besten 4

Da staunten die Jungs, sowohl Malte und Ole vom KCWD als auch die im Finale vertretenen 14- bis 15-jährigen aus Welper und Belgien.

Auch Justin, Mads, Nele und Stefan konnten sich für die Finals qualifizieren. Doch zunächst einmal stand Boater Cross auf dem Plan.

In seinem ersten Boater Cross Rennen zeigte Malte, dass er das Wildwasser am Ourthe-Wehr beherrscht.
Trotz des schiebenden und unübersichtlich pulsierenden Wassers konnte er alle Aufwärtstore sicher nehmen – ein überraschend guter Lauf im wilden Wasser.

Nicht ganz so gut lief es für Mads. Nach gutem Start hatte er sich durch ein riskantes Manöver am ersten Aufwärtstor in die führende Position seines Juniorenvorlaufs gepaddelt, jedoch wurde er aufgrund einer inkorrekten Befahrung leider disqualifiziert.

Besser lief es für Justin.

Nach etwas unglücklichem Start sieht der Klassen-Pinguin Justin noch als letzten in die Flossgasse einpaddeln.

Doch mit Routine und guter Technik konnte er sich am Ende doch noch ins Finale vorfahren und dort den Tagessieg für sich verbuchen.

Start ohne Paddel mit kräftigem Handpaddeln treiben Nele und Finn ihre Kajaks im Finale der Erwachsenen voran. Erstes Ziel sind die auf dem Schwimmsteg abgelegten Paddel.

Dann geht es das Wehr hinunter und nach einigen Aufwärtstoren musste der mitgeführte Tennisball in einem Fisch-Kescher abgelegt werden. Platz 3 und 4 für die beiden, wobei bis heute ungeklärt ist, wer von den beiden den Tennisball zuerst im Netz hatte.

Bei den “Veteranen” gewann Stefan seinen Vorlauf, musste sich aber im Finale mit Platz 2 zufrieden geben.

Weiter ging es mit den Finals im Kanu-Freestyle.

“Ready for take off”
Frohen Mutes und warm eingepackt wartet Bea auf ihren Start.
Dann hochkonzentriert im Finale
Platz 4 für Bea im ersten internationalen Rennen – da strahlt nicht nur der Pinguin
Zur Belohnung gibt’s Crepes für Bea und den Pinguin.
Nele paddelt auf Platz 2 bei den Damen.

Im Finale der Junioren gab es einen spannenden Zweikampf zwischen Mads und Justin.

Loop mit Air für Justin
“dito” für Mads
McNasty für Justin
McNasty für Mads
Neuer Helm und neue Schwimmweste
Neue Schwimmweste und einmal tief Luft holen

Der Tagessieg ging mit 400 Punkten an Mads.

Bei den Veteranen, so heisst in Belgien die Masters Ü40-Klasse, ging auch im Freestyle der 2. Platz an Stefan mit 157,5 Punkten.
5 Finalisten aus 4 Nationen bei den Veteranen. Der Heimsieg ging mit 177,5 Punkten an Benjamin Montfort.

Mit einem Holzofen wurde das königliche MAVA Bootshaus zu Sauheid ordentlich eingeheizt und bot den würdigen Rahmen für die Siegerehrung.

Das Bootshaus des Royal Mava Club Sauheid – Club sportif liégeois de kayak:
Internationales Flair, nette Menschen, gutes Essen und eine wohlig-warme Atmosphäre, die KCWD-Freestyler haben sich in Lüttich wirklich wohl gefühlt.
Da störte auch die für das Siegerpodest etwas zu geringe Deckenhöhe kaum. Die Damen konnten noch stehen, v.l. Nele, Naya und Florence.
Stolze, aber etwas unentspannte Haltung bei Mads. v.l. Justin, Mads und Matis.
Justin siegt im Boater Cross
Benjamin vor Stefan und Bert im Veteranen Freestyle
Boater Cross Veteranen
Auch wenn es dieses mal noch nicht zu einer Platzierung unter den besten 3 gereicht hatte, konnten die KCWD Kanu Kids stolz auf ihre Leistung auf der Ourthe in Belgien sein und sich als Sieger fühlen: Bea, Ole und Malte

Aber Kanu-Freestyle ist nicht nur Wettkampf im wilden Wasser, sondern auch immer ein Gemeinschaftserlebnis. Zusammen mit den Sportler/innen verbrachten wir einen gemütlichem Abend mit Quatschen und Karten spielen im Bootshaus.

Ole und Bea haben Doris schon mal ins Bett geschickt und kehrten nochmal ins Bootshaus zurück.

Gestärkt mit Pizza und gutem belgischen Bier für die Grossen ging es in die Zelte. Das Kanu-Freestyle-Team des Kanu-Verbands NRW hat das Wochenende in Belgien für einen Freestyle- und Wildwasserlehrgang genutzt. So ging es am Sonntag gleich noch mal auf die Ourthe. Zusammen mit den Freestylern vom TuRa Bremen, KC Zugvogel Köln, der SG Welper und dem SKC Neheim-Hüsten wurde noch intensiv trainiert.

Frühstücks Buffet an der Ourthe
Start zur letzten Trainingseinheit im Wildwasser, natürlich darf der Klassen-Pinguin nicht fehlen.

Ein wahrlich königliches Event in Lüttich ging zu Ende. Au revoir bis zum nächsten Jahr !

Fotos: Nele, Doris, Stefan

Text: Stefan

Deutscher Schüler Cup 2024

Ole Kölling und Malte Gersting holen die Pokale an die Ems

In Limburg trat der Kanu-Freestyle-Nachwuchs aus dem gesamten Land, vom Allgäu bis nach Ostwestfalen im Finale des deutschen Schüler Cups 2024 gegeneinander an.

Die Atmosphäre an der Lahn, direkt unterhalb des Limburger Doms ist immer eine ganz besondere, denn das mit viel Aufwand und Herzblut vom Limburger Kanu-Club ausgerichtete Mühlenrodeo ist nicht nur ein Wettkampf, sondern auch der Treffpunkt für die jungen Kanu-Freestyler zum Saisonende.

Team NRW beim deutschen Schüler Cup Finale 2024 in Limburg an der Lahn

9 Freestyler vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda waren an der Obermühle auf der Lahn am Start, davon 5 Schüler/innen in den Altersklassen U10, U12 und U14.

Ole ist startbereit.

Für die Youngster ging es nicht nur um eine gute Platzierung beim traditionellen Limburger Mühlenrodeo, sondern auch um die Gesamtwertung des deutschen Schüler Cups 2024, der über das gesamte Jahr in 4 Läufen in Wiedenbrück, Stuttgart-Untertürkheim, Neheim-Hüsten und beim Finale in Limburg ausgetragen wurde.

“Ohne Mampf kein Kampf”, die Kids wurde vom KC Limburg wieder hervorragend verpflegt.

Bereits vor dem Finale hatten die jungen Paddler/innen von der Ems mehrfach Siege und Top-Platzierungen eingefahren und so machten sich Ole und Bea Kölling (U10), Malte Gersting (U12) sowie Silas Forthaus und Paul Bultschnieder (U14) durchaus berechtigte Hoffnungen auf die vorderen Ränge in der Gesamtwertung des deutschen Schüler Cups. Darüber hinaus waren die erfahrenen Freestyler und Trainer der Schüler Justin Niermeier, Doris Schmiedecke, Mads, Nele und Stefan Barwich am Playspot, einer kleinen Wasserwalze hinter dem Mühlenwehr unterhalb des Limburger Doms am Start. Dort können sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene bis hin zum Nationalteamfahrer ihr Können unter Beweis stellen und der Jury innerhalb eines 45sek. Laufs die eingeübten Tricks zeigen.

In den Vorläufen am Samstag, in denen die Bewertungspunkte aus 2 Läufen addiert werden, konnten sich alle Wiedenbrücker Freestyler für die Finalläufe am Sonntag qualifizieren. Im Finale wurde dann der beste aus 3 Läufen gezählt.

Die erst 8-jährige Bea Kölling paddelte bei den Mädchen unter 10 Jahren (U10 weiblich) auf Platz 3 des Mühlenrodeos und konnte sich damit in der Gesamtwertung des deutschen Schüler Cups auf Platz 2 hinter der starken Duisburgerin Maja Hessel platzieren.

Maja Hessel und Bea Kölling
Platz 3 beim Mühlenrodeo und Platz 2 im deutschen Schüler Cup 2024 für Bea Kölling

Ihr ein Jahr älterer Bruder Ole holte sich den Tagessieg in Limburg.

Sieg beim Mühlenrodeo und im Schüler Cup 2024 in der Alterklasse Jungen U10: Ole Kölling

Nach Siegen in Wiedenbrück und Untertürkheim und einem 3. Platz in Neheim entschied er souverän auch den deutschen Schüler Cup (U10 männlich) vor dem Freiburger Levin Dimke für sich.

Ole Kölling und Levin Dimke

Ebenfalls den Gesamtsieg erpaddelte sich Malte Gersting bei den Jungen U12.

Sieg beim deutscher Schüler Cup 2024 in der Altersklasse Jungen U12: Malte Gersting

Ganz spannend wurde es bei den Jungen U14. Mit gleicher Gesamtpunktzahl aus 4 Läufen lagen hier am Ende der Wiedenbrücker Silas Forthaus und die beiden Duisburger Jan Adams und Niklas Lohmann mit 365 Punkten gleich auf. Jeder der 3 hatte jeweils einen Tagessieg in den 4 Läufen errungen, so mußte die beste Finalplatzierung entscheiden und der deutsche Schüler Cup ging an Niklas Lohmann vom Kanu-Club Rheintreue Homberg vor Silas Forthaus vom KC Wiedenbrück-Rheda und dem zweiten Homberger Jan Adams. Auf Platz 4 folgte Paul Bultschnieder vom KCWD.

Eigentlich hatten sie alle 3 den Sieg verdient. Gleiche Punktzahl für Silas Forthaus (KCWD), Niklas Lohmann und Jan Adams(KC Rheintreue Homberg). Platz 4 für Paul Bultschnieder (KCWD).

Für alle höheren Altersklassen ging es „nur“ um die Platzierung beim Limburger Mühlenrodeo. Eine äußerst spannende Finalentscheidung gab es bei den „jungen“ Erwachsenen Ü16 zwischen dem Wiedenbrücker Junior Mads Barwich und dem Lokalmatadoren und mehrfachen deutschen Meister Fabian Lenz. Der Emsstädter hatte u.a. mit McNastys rechts und links, Loop und gelinkten Cartwheels 610 Punkten erzielt und die Meßlatte sehr hochgelegt. Der erfahrene Limburger Lenz konnte dies erst im letzten seiner 3 Läufe toppen und verwies den 17-jährigen Ratsgymnasiasten auf Platz 2.

Mads Barwich in Aktion

Auf Platz 5 folgte sein Wiedenbrücker Nationalmannschaftskollegen Justin Niermeier.

Bei den Damen fuhr Nele Barwich auf Platz 3, während Stefan Barwich bei den Master Ü40 den Tagessieg beim Mühlenrodeo erringen konnte.  

Die Damen aus dem National-Team starteten auch beim Mühlenrodeo: v.l. Anica Schacher, Nele Barwich, Naya Daruwala
Das erfolgreiche Team vom KCWD mit einem Kölner Gast: v.l. Leander Bride, Nele Barwich, Bea Kölling, Mads Barwich, Silas Forthaus, Malte Gersting, Ole Kölling, Paul Bultschnieder, Stefan Barwich, Justin Niermeier

Bilder: Doris Schmiedecke, Andrea Lohmann, Nele und Mads Barwich

Bericht in der Glocke am 10.10.2024:

Bericht im Stadtgespräch Dezember 2024

Bericht auf der Homepage des Kanu-Verbands NRW www.kanu-nrw.de

https://www.kanu-nrw.de/content/index.php/2012-01-01-17-29-19/2013-03-18-19-50-35/aktuelles/2721-rueckblick-dt-schueler-cup-kanu-freestyle-mit-top-schueler-innen

Bericht auf der www.kanu-freestyle.info

https://www.kanu-freestyle.info/2024/09/16/sch%C3%BClercup-finale-auf-der-lahn/

Text: Stefan Barwich

Finale der NRW Freestyle-League in Holibu Silas Forthaus auf Platz 2

Nach insgesamt 5 Läufen ging die NRW Freestyle-League 2024 am 07.09.2024 ins Finale nach Hagen-Hohenlimburg. Das Holibu Rodeo wurde mit einem klassischen Freestyle-Wettbewerb in der Walze im unteren Streckenteil des Wildwasserparks, einem Downriver Freestyle und zum Abschluß mit einem Spaß-Boater-Cross ohne Paddel ausgetragen.

Cheforganisator Benny Bode hatte zum Finale der NRW Freestyle League nach Holibu geladen.

Strahlender Sonnenschein, aber sehr niedriger Wasserstand hatte Freestyler aus NRW, Bremen und Belgien an die Lenne gelockt. Nachdem bereits Freestyle-League Punkte beim Wiedenbrücker Indoor Rodeo, beim Kölner Flachwasser Event, beim Schüler Cup in Neheim bzw. beim Neheim Rodeo vergeben worden waren, ging es in Hohenlimburg nun nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um die Gesamtwertung dieser Freestyle Serie.

Finn Krössig war aus Bremen nach Hohenlimburg gereist.

Profis und Rookies (Anfänger, Schüler) treten in der Freestyle League gemeinsam an. Sie werden in diesen beiden Kategorien getrennt bewertet und erhalten Platzierungspunkte. Diese Platzierungspunkte werden aufaddiert und der Freestyler mit den meisten Punkten gewinnt die NRW Freestyle League, unabhängig von Alter und Geschlecht. Insgesamt 78 Freestyler haben 2024 an der NRW Freestyle League teilgenommen, die den „wildwasser affinen“ Paddlern einen Einstieg in den Kanu-Freestyle erleichtern soll.

Die Sieger der NRW Freestyle League 2024 und des Holibu Rodeos

Da auf der Lenne noch 2-mal gepunktet werden konnte (Freestyle und Downriver) machten sich gleich mehrere Paddler Hoffnung den Gesamtsieg einzufahren.

Rock Splash auf den Judges Rock – Nico zeigt, was beim Downriver Freestyle in Holibu alles machbar ist.

Titelverteidiger Patrick Stange vom SKC Neheim-Hüsten legte mit McNastys, Phonics Monkey und Loop bei den Profis auch gleich kräftig vor und mußte sich nur Robert Büchmann geschlagen geben. Unser Wiedenbrücker Nationalteam-Junior Justin Niermeier, frisch von der EM aus Graz zurückgekehrt, landete bei den Profis auf Platz 3.

Frisch von der EM aus Graz zurück stürzt sich Justin in die leider etwas mager ausfallenden Fluten der Lenne.

Doch die Rookies witterten ihre Chance. Der 15-jährige Leo Andrzejewski von der SG Welper und der erst 13-jährige Silas Forthaus vom KC Wiedenbrück-Rheda hatten in den vorherigen Events einige hohe Platzierungspunktzahlen einfahren können, so dass Leo vor Silas das Feld anführte bevor es ins Finale ging.

Leo Andrzejewski von der SG Welper

Leo musste gleich im ersten Heat starten und kämpfte sehr mit dem bei diesem niedrigen Wasserstand weniger als Walze, denn als Rücklauf ausgeprägten Playspot. Mutig stürzte sich der bei weitem jüngste Teilnehmer Silas immer wieder in das wilde Wasser und konnte einige Punkte einfahren.

Silas Forthaus im Shooting Star
Der Loop war „schon fast ganz rund“ und mit etwas Air.
Spins und Shuvits folgten, der Felix war bei dieser Wassertiefe leider nicht machbar.

Am Ende ging der Tagessieg bei den Rookies an Sigrend de Rooze aus Belgien, aber Gesamtsieger wurde Leo Andrzejewski von der SG Welper vor Silas Forthaus und Justin Niermeier vom KCWD.

Komplettiert wurde das tolle Wiedenbrücker Mannschaftsergebnis durch Stefan Barwich auf Platz 4 und Nico Gottszky auf Platz 6.

Nico Gottszky, der Mann der den Space Godzilla auch da fährt, wo gar kein Space dafür ist.
Stefan Barwich hebt zum Loop ab.
Beste Dame wurde mit Nele Barwich ebenfalls eine Wiedenbrückerin.

Herzlichen Glückwunsch an die 3 Gewinner der NRW Freestyle League: Leo, Silas und Justin !

https://www.kanu.de/Finale-der-NRW-Freestyle-League-2024-in-Holibu-89103.html

https://www.kanu-nrw.de/content/index.php/2012-01-01-17-29-19/2013-03-18-19-50-35/aktuelles/2701-finale-der-nrw-freestyle-league-2024-in-holibu

Fotos: Nico Gottszky

Text: Stefan Barwich  

Europameisterschaft in Graz mit Justin, Nele und Mads

Die Europameisterschaft im Kanu-Freestyle wurde 2024 auf der Mugl-Wave in Graz ausgetragen. Die KCWD-Freestyler Justin Niermeier, Mads und Nele Barwich hatten sich im März diesen Jahres für das deutsche Team qualifiziert und gingen nun Ende August auf der Mur an den Start.

Justin Niermeier trat bei den männlichen Junioren im Kajak an.
Ebenfalls bei den männlichen Junioren ging Mads Barwich an den Start.
Nele Barwich startete bei den Damen im Kajak.
Das deutsche Nationalteam bei den Europameisterschaften in Graz.

Vor der Europameisterschaft hatte Mads die Chance genutzt, fast die kompletten Sommerferien in Graz am Playspot zu verbringen und dort intensiv zu trainieren. In der internationalen Community unterstützt u.a. durch irische, österreichische und polnische Freestyler lernte er eine Menge neuer Tricks und Techniken.

Mads mitten in der Mugl-Wave.

Nele und Justin reisten berufsbedingt erst eine Woche vor dem Nationentraining an. Aber auch sie trainierten noch intensiv in der zwar gleichmäßigen, aber doch herausfordernden Welle zwischen den schleusenartigen Betonmauern im Grazer Gewerbegebiet.

Die Anstrengung bei Nele ist deutlich sichtbar.
Kanufahren über dem Wasser: Justin ist mit viel “Air” unterwegs.

So ein Großereignis im Kanu-Freestyle ist aber nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch eine Herausforderung. So gilt es für Kanuten und Betreuer Schule, Beruf und Familie sowie sportlichen Ehrgeiz, Training und Gesundheit “unter einen Hut zu bringen”. Die EM in Graz forderte das Team vom KCWD in diesem Jahr ganz besonders. Nele kämpfte seit dem World Cup im Mai mit einer Verletzung, schrieb ihre Abschlußprüfungen und ihre Bachelorarbeit, während Justin durch seine Ausbildung gefordert und mit Schmerzen im Knie belastet war. Auch für Mads geht es nun in das letzte Jahr vor den Abiturprüfungen und eine Verletzung am Fuß nach einem Fahrradunfall kurz vor dem Wettkampf bremste ihn doch etwas aus. Betreuer Stefan Barwich war krankheitsbedingt kurzfristig gleich ganz ausgefallen, so dass Tanja Pilgrim-Barwich das KCWD-Team und kurzfristig noch ein paar Sportler/innen aus Baden-Württemberg und Bayern allein betreuen musste. Mit großer Hitze und intensivstem Sonnenschein hatten die Kanuten von der Ems zusätzlich zu kämpfen.

Die österreichischen Gastgeber gaben alles um für Spaß und gute Laune bei den Freestylern zu sorgen.

Doch all diese Mühen werden belohnt, wenn man auf die Freunde aus ganz Deutschland und aller Herren Länder trifft und eine tolle Zeit mit den Freestylern verbringt.

Internationale Partystimmung vor der Eröffnungsfeier.

Spätestens wenn die Eröffnungsfeier beginnt, sind zunächst einmal alle Mühen vergessen und die Spannung steigt.

Bei den Franzosen gehört Pyrotechnik einfach dazu.
Schwarz-Rot-Gold zieht durch die Innenstadt von Graz.

Da darf auch schon mal ein Österreicher mit auf’s deutsche Teamfoto: 2. hinten rechts
Mit traditionellen Tänzen wurde die EM in Graz eröffnet.

Doch schließlich ging es für die 3 Paddler/innen von der Ems in die Vorläufe. Nun galt es, die gelernten Tricks abzurufen und möglichst direkt und schnell aneinander zu reihen. Nele startete als erste von den dreien.

Couragiert ging die 21-jährige Studentin in den 1. von 2 Läufen.
Nach einem hervorragenden 1. Lauf mit persönlicher Bestleistung von 263,33 Punkten kamen schon Hoffnungen auf den Einzug ins Viertelfinale der Top 20 auf.
Doch der zweite Lauf gelang mit 120 Punkten leider nicht ganz so gut.
Platz 22 – MIt 383,33 Punkten fehlten Nele nur 3,33 Punkte zum Einzug ins Viertelfinale. Spaß hat sie trotzdem.

Als nächstes aus dem KCWD-Team mußte der 17-jährige Azubi Justin NIermeier auf’s Wasser.

Hohe Sprünge wie der Loop mit viel “Air” sind Justins Spezialität.
Leider klappten nicht alle Tricks bei Justin sauber.
Seinen Lieblingstrick den “Tricky Woo” konnte er leider nicht regelkonform ausführen.
Beim nächsten Mal klappt es wieder besser – mit 343,33 Punkten landet Justin auf Platz 27.

Die Mugl-Wave ist ein High-Score Playspot. Das wusste auch Mads. Um sein Ziel, den Einzug unter die Top 10 zu erreichen, musste er hohes Risiko gehen. Wie sich später herausstellte mussten mindestens 1055 Punkte aus 2 Läufen her, um ins Halbfinale der männlichen Junioren zukommen. Die Messlatte lag also sehr hoch.

Gut Abspringen,
tief Luft holen,
mit “Air” rumziehen war angesagt.
Alles geben
und “völlig losgelöst fliegen” war gefordert.

408,33 und 416,67 Punkte waren eine tolle Leistung für den bei der EM gerade 17 Jahre alt gewordenen Gymnasiasten Mads. Leider fehlte in jedem Lauf noch ein weiterer richtiger High Score Move. Phonics Monkey und Lunar Orbit konnte Mads leider nicht wie in einigen großartigen Trainingsläufen zuvor im Wettkampf abrufen. So landete er auf Platz 14 bei der Europameisterschaft.

Dennoch ist der KCWD wieder einmal mächtig stolz auf seine 3 jungen Freestyler, die sich nun schon mehrfach für das deutsche Nationalteam qualifiziert und ihr Können stetig verbessert haben. Nele ist seit 2019 (3x WM, 2x EM), Mads und Justin seit 2023 (je eine WM und eine EM) im deutschen Team. Im Squirtboot ist Nele schon wieder für die Weltmeisterschaften in Plattling 2025 qualifiziert. Auch im Kajak werden die 3 alles daransetzen, um bei der WM 2025 auf der Isar dabei zu sein.

Aber auch nach ihrem Ausscheiden freuten sich auch die Wiedenbrücker Kanuten/innen über die Erfolge und Leistungen der anderen Freestyler und natürlich an der tollen Atmosphäre. MIt ausgezeichneter Verpflegung, viel Liebe zum Detail, organisatorischem Geschick und vorallem mit viel Freestyler Herzblut gaben sich die österreichischen Gastgeber alle Mühe, den Teilnehmer/innen eine beeindruckende Europameisterschaft zu bereiten. Auch als der untere Balken am Auslauf des Walzenkanals ausbrach und die Europameisterschaft wegen des “kollabierten Features” kurz vor dem Abbruch stand, konnte die Situation durch Teamwork und den übermenschlichen Einsatz von Tomasz Czaplicki gerettet und die Mugl-Wave wieder instandgesetzt werden.

“Ösi-Power” und in der Mitte der polnische Held dieser EM: Tomasz Czaplicki – “The man who saved the wave” und Europameister 2024
French Hooligans gehen steil.

Auch das deutsche Team konnte einige Top-Platzierungen einfahren. Doppel-Weltmeister Tim Rees aus Ulm wurde nun auch Europameister bei den männlichen Junioren. Seine Vereinskameradin Annica Schacher gewann im Canadier der Damen ebenso die Bronze Medaille wie Merle Hauser im Kajak der Damen. Der Limburger Canadierspezialist Sebastian Nelle hat dieses Jahr nicht nur das Wiedenbrücker Indoor Rodeo, Platz 3 beim World Cup in Plattling, sondern auch die Bronze-Medaille bei den Europameisterschaften in Graz gewonnen.

Tim Rees, Annica Schacher, Merle Hauser, Sebastian Nelle

Und noch eine Überraschung. Tom Dierick aus Belgien, der regelmäßig mit den Wiedenbrückern auf der Ruhr-Walze in Neheim trainiert, steigerte sich von Lauf zu Lauf. Über Vorlauf, Viertel-, Halb- und Finale war er schließlich kaum noch zu stoppen. 1653,33 Punkte wurden nur durch Harry Price und Tomasz Czaplicki übertroffen. Tom Dierick aus Gent hat an das “Wunder geglaubt”, seinen Score kontinuierlich erhöht und schließlich Platz 3 belegt.

NIemanden war dieser Erfolg mehr zu gönnen als Thomas Czaplicki aus Polen, der über Jahre so hart für diesen Erfolg trainiert und zur Einstimmung die Mugl-Wave gerettet hatte. Platz 2 ging an Harry Price (GB) und Platz 3 an Tom Dierick (B).

Ein großes “Danke Schön” geht aber auch an Tom Dumphy aus Irland, der sich intensiv um Mads bei der Vorbereitung auf die EM gekümmert und ihm viel beigebracht hat. Viel Spaß und intensives Training hatte er außerdem u.a. mit Jonas Hermann, Tomasz Czaplicki, Theo Baker und vielen mehr.

Tom Dumphy (IRE) gratuliert dem Europameister Tomasz Czaplicki.

Weitere Infos zur Europameisterschaft 2024:

https://canoefreestyle-graz.com/en/Home/

https://canoefreestyle-graz.com/en/Results/

https://www.canoeicf.com/canoe-freestyle-continental-championships/graz-2024

https://www.youtube.com/@CanoeEurope

https://www.kanu-nrw.de/content/index.php/2012-01-01-17-29-19/2013-03-18-19-50-35/aktuelles/2699-rueckblick-auf-die-freestyle-em-in-graz

https://www.kanu-freestyle.info/news/

https://www.kanu.de/WETTKAMPF/Kanu-Freestyle-52164.html

Fotos: Rüdiger Hauser, Sylvia Daruwala, Tanja Pilgrim-Barwich

Text: Stefan Barwich