2022 ICF Canoe Freestyle World Championships – Festival of Paddling

Ende Juni / Anfang Juli wurden die Weltmeisterschaften im Kanufreestyle in Nottingham ausgetragen. Nach dem Motto “get everybody involved” wurden dort nicht nur die Topathleten angesprochen ihre Besten zu ermitteln, sondern auch die gesamte internationale Freestyle Community von den Kids (“Younguns”) bis zu den Mastern (Ü40 bis Ü60) in die verschiedenen Aktionen des Festivals of Paddling eingebunden, um auf dem Wildwasserkanal des National Watersports Centre in Nottingham aktiv zu werden.

Nicht nur die Topathleten kamen bei der WM auf ihre Kosten – British Canoeing kümmerte sich intensiv um den Freestyle Nachwuchs und
um die Oldies: Das deutsche Team bei den Masters Ü40

Dieses Rahmenprogramm, das bisher einzigartig für eine Weltmeisterschaft war, bot den Vereinskameraden/innen und Familienmitgliedern der WM-Teilnehmern die Möglichkeit, dieses nicht nur als Fans und Betreuer zu unterstützten, sondern auch selbst ins Boot zu steigen und an einigen tollen Challenges teilzunehmen.

Festival of Paddling

Im Rahmen dieses Festivals wurde ein Flatwater Freestyle, World’s Biggest Loop, Syncro Freestyle, Rough Waters SUP, die Worldfreestyle League mit 3 Läufen an 3 verschiedenen features, die Masters World Championships, 2 Downriver freestyle events, Younguns Freestyle (3 events) und das ICF Development Camp für Nachwuchsfahrer und C1-Damen ausgetragen.

Mit dabei bei einigen der Veranstaltungen waren u.a. Mads, Nele und Stefan Barwich vom KCWD.

World Freestyle League:

In der von James Ibbotson organisierten World Freestyle League gruppieren sich die Sportler je nach ihrem Könnenstand selbst in die Leistungsstufe 200 (beherrscht die Rolle und kann in der Walze surfen), 500, 1000 und 2000 Punkte (Weltklasseathlet). Dann wird im Sessionformat in gemischten Gruppen gefahren, so daß jeder Sportler genug Zeit hat sein ganzes Repertoire zu zeigen und ggf. sogar noch neue Tricks zu lernen. Diese werden dann bewertet und in jeder Könnensklasse gibt es einen Sieger. Sieger und Platzierte erhalten absteigend Punkte und nach 3 Läufen werden die Punktbesten zum Klassen- und Gesamtsieger gekürt.

1. Lauf WFL im Muncher Hole am Ende des White Water Course
Die kleine, etwas unscheibare Muncher Walze erlaubte sogar Loops. Das Eddy war aber oft nur schwer wieder zu erreichen und dann hieß es, tragen oder hochpaddeln durch den Seitenkanal.
Die Gewinner des ersten WFL-Events – Mads Barwich konnte die 500-Punkte Klasse für sich entscheiden.

Backloop im Inlet-Gate – Mads gibt alles für eine gute Platzierung.
Zufriedene Gesichter bei Familie Barwich nach dem 2. WFL Event im Troll Hole.
Mit 2 Siegen am Muncher feature und im Troll Hole und dem 2. Platz im Inlet Gate konnte sich Mads die WFL Trophäe in der 500-Punkte-Klasse sichern.
The winners!!
200 – Sophie Macken – UK
500 – Mads Barwich – Germany
1000 – Hitomi Takaku – Japan
2000 – Nathan Hefford – UK

Masters

Das deutsche Master Team: Marcus Hacker (Betreuer), Andrea Hacker, Helmut “Hewo” Wolff und Stefan Barwich. Es fehlen noch Thomas Dimke und Freddy Haak.

Erstmals wurde im Rahmen des Festivals eine Masters-Weltmeisterschaft ausgetragen, d.h. die Alterklassen 40-49, 50-59 und Ü60 konnten im Troll Hole, im Inlet Gate und bei entsprechendem Ergebnis im Super Finale in den Twin Waves ihr Können zeigen.

Das deutsche Mastersteam v.l. Thomas Dimke, Freddy Haak, Stefan Barwich, Andrea Hacker, Helmut “Hewo” Wolff
Das richtige Set up wird gesucht.
Für den Loop
Kritischer Blick bei Stefan Barwich, nachdem es im Inlet Gate sehr gut und im Toll Hole eher “etwas durchwachsen” gelaufen war.
Stefan Barwich loopt im Troll Hole – am Ende reicht es für Platz 7 in der Altersklasse 50-59 Jahre
Besser läuft es für “Hewo” – Weltmeister in der Klasse Ü60
Ebenfalls nicht zu schlagen in der Klasse 40 – 49 Jahre.
Thomas Dimke aus Freiburg – Weltmeister 40 – 49 Jahre

Younguns Freestyle

Dieses seit mehr als 20 Jahren praktizierte Format der Talentförderung ist “Die britische Talentschmiede”. Sie hat dazu geführt, dass das Team GB in nahezu allen Klassen Finalteilnehmer und Medaillengewinner bei der WM stellen konnte. Die Finalisten und Medaillen-Gewinner von 2022 waren die Younguns aus der “Vor-Corona-Zeit”.

Der Younguns Pavillon war Dreh- und Angelpunkt – hier gab es jeden erdenklichen Support

Ca. 50 -60 Kids unter 18 Jahren u.a. aus Großbritannien, Australien, den USA hatten sich zum ersten Younguns Wochenende eingefunden, einziger Starter aus Deutschland Mads Barwich vom KCWD, der sich im Feld pudelwohl fühlte, viele neue Bekanntschaften schloss, gemeinsam mit den anderen seine Technik verbesserte und viel Spaß hatte. Nach einer mit typisch britischen Humor gestalteten Einweisung durch Matt und sein Team wurde zunächst gemeinsam geübt. Dabei liesen es sich auch die Stars der Szene wie EJ Jackson und Quim Fontane nicht nehmen, den Kids Tips und Tricks mit auf dem Weg zu geben. Am Ende des Tages stand dann jeweils ein Wettkampf, in dem dann alles gezeigt werden konnte – vom Handstand im Boot in der Welle bis zu den kompliziertesten ICF-Moves. Am Ende des Tages wurde jeder für seine Erfolge geehrt und mit einem spaßigen, aber inhaltlich wertvollem Feedback sowie adaequaten Preisen versorgt, mit Medaillen oder z.B. den großen Kohlkopf für die meisten Rollen in Walze.

Mads mit der orangefarbenen Younguns Startnummer.
Gemeinsames surfen in der Ferry Wave – bei der Menge von Kids konnte dort nicht nur allein gepaddelt werden – Koordination und Bootsgefühl war gefragt.
Zufriedene Gesichter bei den Jungs bis 15 Jahre und bei Organisator Andy Aldred.

Ein Spanferkelessen im Instinct House mit Basketballspiel und Filmvorführung rundete das ganze ab. Die Veranstaltung war so erfolgreich, daß spontan beschlossen wurde, sie am “Super-Saturday” zu wieder holen, um die Kids einerseits die Chance zu geben selbst weiter zu trainieren und sich andererseits die “Stars” in den Finals anzuschauen.

ICF Development Camp

Wie schon bei der WM in Sort 2019 fand auch in Nottingham ein ICF Development Camp für die Nachwuchsfahrer und diesmal erstmals für C1-Damen statt. Von deutscher Seite dabei waren Naya Daruwala, Lucia Hacker und Mads Barwich. Die Sportler wurden theoretisch, im Flachwasser und auf dem Whitewater course gecoacht, u.a. auch wieder von EJ Jackson. Leider muße das Camp aufgrund von Coronafällen nach 3 Tagen abgesagt werden.

Downriver Freestyle

Auf einem Flussabschnitt an verschiedenen Wellen, Walzen, Kehrwassern und Verschneidungen innerhalb von 90sek. soviele Tricks wie möglich in möglichst flüssigen Fahrweise zu zeigen war die Herausforderung der 2 Downriver Freestyle Events.

Siegerehrung ausnahmsweise in strömendem Regen – Nele Barwich konnte den offenen Downriver Freestyle am 02.07.2022 in der Damenklasse für sich entscheiden.
Bei den Jungs entschied Stefan Barwich das familieninterne Duell zu seinen Gunsten. Mads Barwich landete auf Platz 3.

Fotos: Rüdiger Hauser, Tanja Pilgrim-Barwich, Stefan Barwich

Herzlichen Dank und großes Lob an die Organisatoren und die zahllosen freiwilligen Helfer, die das Festival unterstützten und auch selbst daran teilnehmen konnten. Immer freundlich, jeder war willkommen, keine Frage blieb unbeantwortet, um jedes Problem kümmerte sich jemand, kein Anliegen war zu lästig – Well done !

Fotos: Rüdiger Hauser, Tanja Pilgrim-Barwich, Stefan Barwich

Text: Stefan Barwich

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