Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Skigemeinschaft Wiedenbrück-Rheda e.V. hatte der KCWD den Skifahrern eine Kanutour auf der Ems geschenkt. Am 21.09.2024 war es dann soweit und 14 Skifahrer begleitet von 4 Kanuten stiegen an der Antoniusbrücke in den Zehner- und zwei Vierercanadier.
Schnell kamen Wasser- und Wintersportler ins Gespräch. Haben beide Vereine doch gemeinsame Wurzeln. Viele der ersten Mitglieder waren sowohl in der Skigemeinschaft als auch im Kanu-Club aktiv. Ganz besonders KCWD-Gründer Fritz Torbohm und die spätere Vorsitzende Gustl Leickel prägten über viele Jahre das Vereinsgeschehen in beiden Vereinen. Noch heute sind viele Kanuten ebenfalls auf Ski unterwegs. Auch im Namen zeigt sich eine Gemeinsamkeit. Bereits vor der kommunalen Zusammenlegung der Städte Rheda und Wiedenbrück hatten Skifahrer und Kanuten erkannt, dass es in beiden Orten großes Potential und Interessenten für ihren Sport gab. Die Vereinsnamen wurde jeweils mit beiden Orten gewählt. Erst bei der Kommunalreform 1970 wurde die Stadt dann vereinigt und genau umgekehrt Rheda-Wiedenbrück genannt. Da waren die beiden Vereine aber bereits 18 und 14 Jahre sportlich mit Mitgliedern aus Wiedenbrück und Rheda aktiv. Eine Namensänderung war nie ein ernsthaftes Thema. Im Gegenteil auf die “umgedrehte Ortsbezeichnung” sind beide Vereine stolz und legen auch weiterhin Wert auf diese Reihenfolge.
Bei der gemeinsamen Kanutour wurde bis zum ehemaligen Nadelwehr am Stadtholz und wieder zurück zum KCWD-Steg im Schulzentrum am Burgweg gepaddelt. Schnell hatten Kanuten und Skifahrer einen gleichmäßigen Paddeltakt gefunden, so dass auf dem Rückweg schon die ersten Wettfahrten zwischen den Booten ausgetragen wurde. Eine gemeinsame Grillparty im Gemeinschaftshaus des Kleingartenvereins Wiedenbrück, ebenfalls am Burgweg gelegen, folgte. Die Kleingärtner hatten ihr Haus und Gelände zur Verfügung gestellt, da das Bootshaus der Kanuten z.Zt. wegen eines massiven Wasserschadens saniert wird und nicht betreten werden kann.
Bei Bier, Bratwurst und Co. ergaben sich nette Gespräche über die Vereinsaktivitäten der 3 Vereine und natürlich wurde die ein oder andere Anekdote aus dem Vereinsleben erzählt. Alle 3 Vereine waren sich einig, dass eine solche Kanutour oder sonstige gemeinsame Aktivitäten durchaus noch einmal durchgeführt werden sollten.
Ole Kölling und Malte Gersting holen die Pokale an die Ems
In Limburg trat der Kanu-Freestyle-Nachwuchs aus dem gesamten Land, vom Allgäu bis nach Ostwestfalen im Finale des deutschen Schüler Cups 2024 gegeneinander an.
Die Atmosphäre an der Lahn, direkt unterhalb des Limburger Doms ist immer eine ganz besondere, denn das mit viel Aufwand und Herzblut vom Limburger Kanu-Club ausgerichtete Mühlenrodeo ist nicht nur ein Wettkampf, sondern auch der Treffpunkt für die jungen Kanu-Freestyler zum Saisonende.
9 Freestyler vom Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda waren an der Obermühle auf der Lahn am Start, davon 5 Schüler/innen in den Altersklassen U10, U12 und U14.
Für die Youngster ging es nicht nur um eine gute Platzierung beim traditionellen Limburger Mühlenrodeo, sondern auch um die Gesamtwertung des deutschen Schüler Cups 2024, der über das gesamte Jahr in 4 Läufen in Wiedenbrück, Stuttgart-Untertürkheim, Neheim-Hüsten und beim Finale in Limburg ausgetragen wurde.
Bereits vor dem Finale hatten die jungen Paddler/innen von der Ems mehrfach Siege und Top-Platzierungen eingefahren und so machten sich Ole und Bea Kölling (U10), Malte Gersting (U12) sowie Silas Forthaus und Paul Bultschnieder (U14) durchaus berechtigte Hoffnungen auf die vorderen Ränge in der Gesamtwertung des deutschen Schüler Cups. Darüber hinaus waren die erfahrenen Freestyler und Trainer der Schüler Justin Niermeier, Doris Schmiedecke, Mads, Nele und Stefan Barwich am Playspot, einer kleinen Wasserwalze hinter dem Mühlenwehr unterhalb des Limburger Doms am Start. Dort können sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene bis hin zum Nationalteamfahrer ihr Können unter Beweis stellen und der Jury innerhalb eines 45sek. Laufs die eingeübten Tricks zeigen.
In den Vorläufen am Samstag, in denen die Bewertungspunkte aus 2 Läufen addiert werden, konnten sich alle Wiedenbrücker Freestyler für die Finalläufe am Sonntag qualifizieren. Im Finale wurde dann der beste aus 3 Läufen gezählt.
Die erst 8-jährige Bea Kölling paddelte bei den Mädchen unter 10 Jahren (U10 weiblich) auf Platz 3 des Mühlenrodeos und konnte sich damit in der Gesamtwertung des deutschen Schüler Cups auf Platz 2 hinter der starken Duisburgerin Maja Hessel platzieren.
Ihr ein Jahr älterer Bruder Ole holte sich den Tagessieg in Limburg.
Nach Siegen in Wiedenbrück und Untertürkheim und einem 3. Platz in Neheim entschied er souverän auch den deutschen Schüler Cup (U10 männlich) vor dem Freiburger Levin Dimke für sich.
Ebenfalls den Gesamtsieg erpaddelte sich Malte Gersting bei den Jungen U12.
Ganz spannend wurde es bei den Jungen U14. Mit gleicher Gesamtpunktzahl aus 4 Läufen lagen hier am Ende der Wiedenbrücker Silas Forthaus und die beiden Duisburger Jan Adams und Niklas Lohmann mit 365 Punkten gleich auf. Jeder der 3 hatte jeweils einen Tagessieg in den 4 Läufen errungen, so mußte die beste Finalplatzierung entscheiden und der deutsche Schüler Cup ging an Niklas Lohmann vom Kanu-Club Rheintreue Homberg vor Silas Forthaus vom KC Wiedenbrück-Rheda und dem zweiten Homberger Jan Adams. Auf Platz 4 folgte Paul Bultschnieder vom KCWD.
Für alle höheren Altersklassen ging es „nur“ um die Platzierung beim Limburger Mühlenrodeo. Eine äußerst spannende Finalentscheidung gab es bei den „jungen“ Erwachsenen Ü16 zwischen dem Wiedenbrücker Junior Mads Barwich und dem Lokalmatadoren und mehrfachen deutschen Meister Fabian Lenz. Der Emsstädter hatte u.a. mit McNastys rechts und links, Loop und gelinkten Cartwheels 610 Punkten erzielt und die Meßlatte sehr hochgelegt. Der erfahrene Limburger Lenz konnte dies erst im letzten seiner 3 Läufe toppen und verwies den 17-jährigen Ratsgymnasiasten auf Platz 2.
Auf Platz 5 folgte sein Wiedenbrücker Nationalmannschaftskollegen Justin Niermeier.
Bei den Damen fuhr Nele Barwich auf Platz 3, während Stefan Barwich bei den Master Ü40 den Tagessieg beim Mühlenrodeo erringen konnte.
Nach insgesamt 5 Läufen ging die NRW Freestyle-League 2024 am 07.09.2024 ins Finale nach Hagen-Hohenlimburg. Das Holibu Rodeo wurde mit einem klassischen Freestyle-Wettbewerb in der Walze im unteren Streckenteil des Wildwasserparks, einem Downriver Freestyle und zum Abschluß mit einem Spaß-Boater-Cross ohne Paddel ausgetragen.
Strahlender Sonnenschein, aber sehr niedriger Wasserstand hatte Freestyler aus NRW, Bremen und Belgien an die Lenne gelockt. Nachdem bereits Freestyle-League Punkte beim Wiedenbrücker Indoor Rodeo, beim Kölner Flachwasser Event, beim Schüler Cup in Neheim bzw. beim Neheim Rodeo vergeben worden waren, ging es in Hohenlimburg nun nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um die Gesamtwertung dieser Freestyle Serie.
Profis und Rookies (Anfänger, Schüler) treten in der Freestyle League gemeinsam an. Sie werden in diesen beiden Kategorien getrennt bewertet und erhalten Platzierungspunkte. Diese Platzierungspunkte werden aufaddiert und der Freestyler mit den meisten Punkten gewinnt die NRW Freestyle League, unabhängig von Alter und Geschlecht. Insgesamt 78 Freestyler haben 2024 an der NRW Freestyle League teilgenommen, die den „wildwasser affinen“ Paddlern einen Einstieg in den Kanu-Freestyle erleichtern soll.
Da auf der Lenne noch 2-mal gepunktet werden konnte (Freestyle und Downriver) machten sich gleich mehrere Paddler Hoffnung den Gesamtsieg einzufahren.
Titelverteidiger Patrick Stange vom SKC Neheim-Hüsten legte mit McNastys, Phonics Monkey und Loop bei den Profis auch gleich kräftig vor und mußte sich nur Robert Büchmann geschlagen geben. Unser Wiedenbrücker Nationalteam-Junior Justin Niermeier, frisch von der EM aus Graz zurückgekehrt, landete bei den Profis auf Platz 3.
Doch die Rookies witterten ihre Chance. Der 15-jährige Leo Andrzejewski von der SG Welper und der erst 13-jährige Silas Forthaus vom KC Wiedenbrück-Rheda hatten in den vorherigen Events einige hohe Platzierungspunktzahlen einfahren können, so dass Leo vor Silas das Feld anführte bevor es ins Finale ging.
Leo musste gleich im ersten Heat starten und kämpfte sehr mit dem bei diesem niedrigen Wasserstand weniger als Walze, denn als Rücklauf ausgeprägten Playspot. Mutig stürzte sich der bei weitem jüngste Teilnehmer Silas immer wieder in das wilde Wasser und konnte einige Punkte einfahren.
Am Ende ging der Tagessieg bei den Rookies an Sigrend de Rooze aus Belgien, aber Gesamtsieger wurde Leo Andrzejewski von der SG Welper vor Silas Forthaus und Justin Niermeier vom KCWD.
Komplettiert wurde das tolle Wiedenbrücker Mannschaftsergebnis durch Stefan Barwich auf Platz 4 und Nico Gottszky auf Platz 6.
Herzlichen Glückwunsch an die 3 Gewinner der NRW Freestyle League: Leo, Silas und Justin !
Die Europameisterschaft im Kanu-Freestyle wurde 2024 auf der Mugl-Wave in Graz ausgetragen. Die KCWD-Freestyler Justin Niermeier, Mads und Nele Barwich hatten sich im März diesen Jahres für das deutsche Team qualifiziert und gingen nun Ende August auf der Mur an den Start.
Vor der Europameisterschaft hatte Mads die Chance genutzt, fast die kompletten Sommerferien in Graz am Playspot zu verbringen und dort intensiv zu trainieren. In der internationalen Community unterstützt u.a. durch irische, österreichische und polnische Freestyler lernte er eine Menge neuer Tricks und Techniken.
Nele und Justin reisten berufsbedingt erst eine Woche vor dem Nationentraining an. Aber auch sie trainierten noch intensiv in der zwar gleichmäßigen, aber doch herausfordernden Welle zwischen den schleusenartigen Betonmauern im Grazer Gewerbegebiet.
So ein Großereignis im Kanu-Freestyle ist aber nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch eine Herausforderung. So gilt es für Kanuten und Betreuer Schule, Beruf und Familie sowie sportlichen Ehrgeiz, Training und Gesundheit “unter einen Hut zu bringen”. Die EM in Graz forderte das Team vom KCWD in diesem Jahr ganz besonders. Nele kämpfte seit dem World Cup im Mai mit einer Verletzung, schrieb ihre Abschlußprüfungen und ihre Bachelorarbeit, während Justin durch seine Ausbildung gefordert und mit Schmerzen im Knie belastet war. Auch für Mads geht es nun in das letzte Jahr vor den Abiturprüfungen und eine Verletzung am Fuß nach einem Fahrradunfall kurz vor dem Wettkampf bremste ihn doch etwas aus. Betreuer Stefan Barwich war krankheitsbedingt kurzfristig gleich ganz ausgefallen, so dass Tanja Pilgrim-Barwich das KCWD-Team und kurzfristig noch ein paar Sportler/innen aus Baden-Württemberg und Bayern allein betreuen musste. Mit großer Hitze und intensivstem Sonnenschein hatten die Kanuten von der Ems zusätzlich zu kämpfen.
Doch all diese Mühen werden belohnt, wenn man auf die Freunde aus ganz Deutschland und aller Herren Länder trifft und eine tolle Zeit mit den Freestylern verbringt.
Spätestens wenn die Eröffnungsfeier beginnt, sind zunächst einmal alle Mühen vergessen und die Spannung steigt.
Doch schließlich ging es für die 3 Paddler/innen von der Ems in die Vorläufe. Nun galt es, die gelernten Tricks abzurufen und möglichst direkt und schnell aneinander zu reihen. Nele startete als erste von den dreien.
Als nächstes aus dem KCWD-Team mußte der 17-jährige Azubi Justin NIermeier auf’s Wasser.
Die Mugl-Wave ist ein High-Score Playspot. Das wusste auch Mads. Um sein Ziel, den Einzug unter die Top 10 zu erreichen, musste er hohes Risiko gehen. Wie sich später herausstellte mussten mindestens 1055 Punkte aus 2 Läufen her, um ins Halbfinale der männlichen Junioren zukommen. Die Messlatte lag also sehr hoch.
408,33 und 416,67 Punkte waren eine tolle Leistung für den bei der EM gerade 17 Jahre alt gewordenen Gymnasiasten Mads. Leider fehlte in jedem Lauf noch ein weiterer richtiger High Score Move. Phonics Monkey und Lunar Orbit konnte Mads leider nicht wie in einigen großartigen Trainingsläufen zuvor im Wettkampf abrufen. So landete er auf Platz 14 bei der Europameisterschaft.
Dennoch ist der KCWD wieder einmal mächtig stolz auf seine 3 jungen Freestyler, die sich nun schon mehrfach für das deutsche Nationalteam qualifiziert und ihr Können stetig verbessert haben. Nele ist seit 2019 (3x WM, 2x EM), Mads und Justin seit 2023 (je eine WM und eine EM) im deutschen Team. Im Squirtboot ist Nele schon wieder für die Weltmeisterschaften in Plattling 2025 qualifiziert. Auch im Kajak werden die 3 alles daransetzen, um bei der WM 2025 auf der Isar dabei zu sein.
Aber auch nach ihrem Ausscheiden freuten sich auch die Wiedenbrücker Kanuten/innen über die Erfolge und Leistungen der anderen Freestyler und natürlich an der tollen Atmosphäre. MIt ausgezeichneter Verpflegung, viel Liebe zum Detail, organisatorischem Geschick und vorallem mit viel Freestyler Herzblut gaben sich die österreichischen Gastgeber alle Mühe, den Teilnehmer/innen eine beeindruckende Europameisterschaft zu bereiten. Auch als der untere Balken am Auslauf des Walzenkanals ausbrach und die Europameisterschaft wegen des “kollabierten Features” kurz vor dem Abbruch stand, konnte die Situation durch Teamwork und den übermenschlichen Einsatz von Tomasz Czaplicki gerettet und die Mugl-Wave wieder instandgesetzt werden.
Auch das deutsche Team konnte einige Top-Platzierungen einfahren. Doppel-Weltmeister Tim Rees aus Ulm wurde nun auch Europameister bei den männlichen Junioren. Seine Vereinskameradin Annica Schacher gewann im Canadier der Damen ebenso die Bronze Medaille wie Merle Hauser im Kajak der Damen. Der Limburger Canadierspezialist Sebastian Nelle hat dieses Jahr nicht nur das Wiedenbrücker Indoor Rodeo, Platz 3 beim World Cup in Plattling, sondern auch die Bronze-Medaille bei den Europameisterschaften in Graz gewonnen.
Und noch eine Überraschung. Tom Dierick aus Belgien, der regelmäßig mit den Wiedenbrückern auf der Ruhr-Walze in Neheim trainiert, steigerte sich von Lauf zu Lauf. Über Vorlauf, Viertel-, Halb- und Finale war er schließlich kaum noch zu stoppen. 1653,33 Punkte wurden nur durch Harry Price und Tomasz Czaplicki übertroffen. Tom Dierick aus Gent hat an das “Wunder geglaubt”, seinen Score kontinuierlich erhöht und schließlich Platz 3 belegt.
Ein großes “Danke Schön” geht aber auch an Tom Dumphy aus Irland, der sich intensiv um Mads bei der Vorbereitung auf die EM gekümmert und ihm viel beigebracht hat. Viel Spaß und intensives Training hatte er außerdem u.a. mit Jonas Hermann, Tomasz Czaplicki, Theo Baker und vielen mehr.